Schüler ermutigen statt entmutigen – Zur positiven Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beitragen
Stuttgart. Die Auswertung der jüngsten PISA-Studie zeigt, dass Zuwendung und Wohlbefinden zusammengehören, aber auch Wohlbefinden und Leistung. Großer Druck und wenig Wertschätzung seien jedoch kontraproduktiv. Bei schwieriger gewordenen Schülern und der zunehmenden Individualisierung im Unterricht müssten Lehrer verstärkt nach Wegen suchen, Führungskompetenz zu zeigen, ohne einen Kasernenhofton anzuschlagen. „Lehrersein beinhaltet heute weit mehr als ein umfassendes Fachwissen und die sichere Beherrschung methodisch-didaktischer Kniffe“, versichert der Sprecher des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg.
Wenn eine christliche Maxime laute, den Nächsten so wie sich selbst zu lieben, sei dies auch der Auftrag an jeden Lehrer, die Schüler – und sich selber (!) – so anzunehmen, wie ein jeder in seiner Individualität geschaffen worden ist, stellt der VBE-Sprecher fest. Dann sei eben nicht nur die Stoffvermittlung im Unterricht von Bedeutung, sondern auch die Zeit, die der Lehrer seinen Schülern widmen könne, und das Interesse, das er ihnen entgegenbringe.
Kinder haben Angst vor zu hohen Erwartungen der Eltern, vor ungeduldigen Lehrern, vor lästernden, gehässigen Klassenkameraden. Angst mache krank. Schule dürfe nicht krank machen – weder Lehrer noch Schüler, so der VBE.
Kinder und Jugendliche entwickeln sich hauptsächlich dann positiv, wenn sie Anerkennung und Zuspruch erfahren, Ermutigung statt Entmutigung, Geduld statt Ungeduld. Zu dieser positiven Entwicklung können und sollen Elternhaus und Schule deshalb in besonderem Maße beitragen.
Wenn dann auch noch von Seiten der Politik ab und zu ein Wort des Lobes für die engagierten Lehrer abfiele, käme das sicher allen am Schulleben Beteiligten zu Gute, ergänzt der Sprecher des gewerkschaftlichen Berufsverbandes VBE.