VBE: Am 5. Oktober wird der Weltlehrertag „volljährig“

Arbeit der Pädagogen wertschätzen und unterstützen

Stuttgart. Zum 18. Mal steht in den Kalendern der Weltlehrertag, der am 5. Oktober 1994 von der Unesco ins Leben gerufen worden ist. Der Verband Bildung und Erzie­hung (VBE) Baden-Württemberg nimmt den Tag zum Anlass, auf die Bedeutung von Bildung hinzuweisen. Während früher ausschließlich Adlige und Begüterte sich für ihre Kinder den Luxus „Unterricht“ leisten konnten, kommen jetzt – zumindest in westlichen Kulturkreisen – alle in den Genuss solider schulischer Bildung. Dazu trägt eine große Schar von Lehrkräften tagaus tagein mit vollem Einsatz bei.

VBE Landesvorsitzender Gerhard Brand

Gerhard Brand, VBE Landesvorsitzender

Wenn trotz schlechterer Arbeitsbedingungen – wie viel zu großer Klassen, schwierige­rer Schüler und zunehmender Aufgaben – Schulen „laufen“, ist das im Wesentlichen dem Engagement der Lehrerschaft zuzuschreiben. Doch leider interessiert sich die Öf­fentlichkeit eher für spektakuläre Vorfälle an den Schulen als für die solide Alltagsar­beit, die dort geleistet wird. Wider besseres Wissen stimmt man oft schneller in eine Pädagogenschelte ein, als dass man Lehrer verteidigt. Durch Unkenntnis der wirkli­chen Arbeitssituation bricht – meist saisonal bedingt – immer wieder Ferienneid aus.

„Insofern ist es durchaus sinnvoll, mit den Weltlehrertag auf die immense Bedeu­tung von Bildung für die Zukunft einer Gesellschaft hinzuweisen“, sagt VBE-Chef Gerhard Brand. Zur Bewältigung ihres beruflichen Auftrages benötigten Lehrer die wohlmeinende Begleitung von Presse, Politik und Öffentlichkeit, nicht deren ver­meintlich guten Ratschläge oder gar deren Vorwürfe.

Die Schule ist kein Reparaturbetrieb und keine Reha-Klinik. Lehrer können nicht al­le Probleme lösen, schon gar nicht, wenn das Umfeld nicht mitzieht. Die Schüler werden heute anders als vor 100 Jahren unterrichtet. Die Heterogenität der Klassen hat stark zugenommen, nicht nur in den neuen Gemeinschaftsschulen. Man kann die Schüler nicht mehr alle über einen Kamm scheren, sonst würden schwächere und be­gabtere Kinder schnell auf der Strecke bleiben. Individuelles Eingehen der Lehrer auf die jeweilige Schülerpersönlichkeit ist selbstverständlich und unabdingbar für ein er­folgreiches Weiterkommen der Kinder und Jugendlichen – an allen Schularten.

Täglich arbeiten die Lehrer gemeinsam mit den Schülern an der Zukunft des Landes. „Sie haben es verdient, dass man ihre Arbeit anerkennt, wertschätzt und verlässlich unterstützt – und das nicht nur, weil gerade Weltlehrertag ist“, sagt VBE-Chef Brand.

4. Oktober 2012

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