Die zweite Fachtagung für Schulleitung, Schulverwaltung und Schulaufsicht, bei der die Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann einen Vortrag hielt, war mit rund 200 Vertreterinnen und Vertretern aus der Schulverwaltung sowie Schulleiterinnen und Schulleitern sehr gut besucht. Auf der anschließenden Podiumsdiskussion kamen hochrangige Gäste aus Politik, Schulverwaltung und Schulleitung ins Gespräch mit dem VBE-Landesvorsitzenden Gerhard Brand. An der Diskussion beteiligten sich: Volker Schebesta MdL (Staatssekretär im Kultusministerium), Prof. Dr. Hans-Georg Kotthoff (PH Freiburg, Bildungsforscher), Maximilian Groß (Stellv. Amtsleitung SSA Albstadt) und Florian Frank (Schulleiter).
In seiner Eröffnungsrede mahnte Brand, dass „der Druckt im Bildungssystem steigt, nicht nur im Lehramt, sondern auch in den Leitungs-, Aufsichts- und Verwaltungspositionen“. Gründe hierfür sieht er einerseits in der steigenden Aufgabendichte: „eine Flutwelle von Abfragen kommt auf die Schulen zu“. Zum anderen im anhaltenden „Personalmangel in allen Bereichen“.
Brand: Nur wo Vertrauen herrscht kann Bildung gelingen
Die Arbeitsbedingungen an Schulen sind bekannt. Über die Unterversorgung an den Grundschulen und den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren besteht kein Zweifel. Über den regional unterschiedlich auftretenden Mangel in den Haupt- und Werkrealschulen und Realschulen, sowie an den Gemeinschaftsschulen ebenfalls nicht.
Die Arbeitsbedingungen an den Staatlichen Schulämtern und in den Regierungspräsidien und an anderen Behörden sind Wenigen bekannt. Und dennoch sind sie nicht weniger von Bedeutung und nicht weniger prekär in der personellen Ausstattung. Der VBE fordert die einen nicht auf Kosten der anderen zu versorgen. Nur gemeinsam, im vertrauensvollen Umgang miteinander kann die aktuelle Misere bewältigt werden. Nur wo Vertrauen herrscht kann Bildung gelingen!
Eisenmann lobt auf VBE-Fachtagung die Lehrkräfte in Baden-Württemberg
Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann lobte in ihrer Rede die Leistung aller Lehrerinnen und Lehrer sowie aller Schulleiterinnen und Schuleiter in Baden- Württemberg: „Schulqualität stellt und fällt mit der Arbeit der Schulleitung und der Lehrer. Unsere Zielsetzung ist es, die passenden Rahmenbedingungen bereit zu stellen!“ Entscheidend sei es einheitliche, wissenschaftliche Standards zu entwickeln, um wirkungsvolle Unterstützungssysteme aufbauen zu können.
Einen weiteren Schwerpunkt legte Eisenmann in ihrer Rede auf eine soziale Bildungspolitik: „Bildungspolitik ist immer auch Sozialpolitik!“. In Baden- Württemberg gäbe es „eine erschreckend große Gruppe von leistungsschwachen Kindern.“ Um den zu begegnen, werde die frühkindliche Bildung zentraler Bestandteil des Qualitätskonzepts, 80 Million Euro will die Ministerin für den „Pakt für frühkindliche Betreuung und Erziehung“ aufwenden.
Beim Thema Lehrermangel verwies Eisenmann darauf, dass Baden-Württemberg momentan mit einer „Pensionierungswelle ungeahnten Ausmaßes“ zu kämpfen habe, teilweise müssten doppelt so viele Lehrer ersetzt werden als in normalen Jahrgängen. Eisenmann gestand, dass dies „auch auf eine Fehlplanung des Ministeriums“ zurückgehe und gelobte Besserung.