VBE präsentiert Umfrage zu Werteerziehung in Baden-Württemberg

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg hat sich das Thema ‚Wertorientierung und Werteerziehung‘ auf die Tagesordnung gesetzt. Am 9. November hat der Landesvorsitzende Gerhard Brand auf einer weiteren gut besuchten Landespressekonferenz in Stuttgart eine forsa-Umfrage unter Lehrkräften und Eltern vorgestellt. Die Ergebnisse lieferten einen klaren Auftrag. Brand betonte: „Kinder und Jugendliche brauchen ein Wertesystem, in dem sie sich orientieren können.“

Angesichts der Verrohung der Umgangsformen in unserer Gesellschaft und aktueller Ereignisse wie jüngst in Chemnitz ist der sofortige Ruf der Politik nach mehr Werte- und Demokratieerziehung laut geworden. Dies hat der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg zum Anlass genommen, eine Umfrage unter Eltern und Lehrkräften zum Thema Wertorientierungen und Werteerziehung in Auftrag zu geben und hiermit einen Impuls für die Wertedebatte zu setzen. Eltern wie auch Lehrkräfte formulieren danach in überwältigender Deutlichkeit, wie wichtig Ihnen das Thema Werteerziehung und eine Orientierung an den gesetzlich verankerten Bildungs- und Erziehungszielen in Schule sind.

Werteerziehung sowohl für Eltern und Lehrkräfte (sehr) wichtig

Über 90 Prozent der Eltern geben für 8 der 16 abgefragten Bildungs- und Erziehungsziele an, dass ihnen diese (sehr) wichtig sind, über 90 Prozent der Lehrkräfte erachten sogar 12 der 16 Bildungs- und Erziehungsziele als (sehr) wichtig“, kommentiert Gerhard Brand, Landesvorsitzender des VBE, anlässlich der heute veröffentlichten Ergebnisse. Für die Studie wurden von der Arbeitsgruppe Professionsforschung an der Universität Tübingen unter der Leitung von Dr. Martin Drahmann und Prof. Dr. Cramer in Kooperation mit forsa bundesweit 1.111 Eltern schulpflichtiger Kinder sowie 1.185 Lehrerinnen und Lehrer an allgemeinbildenden Schulen befragt (jeweils mit repräsentativen Stichproben für Baden-Württemberg). Die Ergebnisse liefern erstmals einen Abgleich zwischen den Erwartungen von Eltern und den Einschätzungen von Lehrkräften zu diesem Thema.

Der VBE Baden-Württemberg fordert:

  • Basierend auf einem Diskurs von Politik und Gesellschaft die Verständigung auf einen gemeinsamen Wertekanon, der Orientierung für alle Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und Eltern bietet.
  • Entschiedenes Handeln von der Politik, welches für die Bereitstellung der notwendigen Ressourcen, Rahmenbedingungen und Unterstützungsleistungen sorgt. U. a.: die Einsetzung multiprofessioneller Teams, adäquate Voraussetzungen für die Erziehungspartnerschaft zwischen Lehrkräften und Eltern.
  • Ein verbessertes, intensiveres und standardisiertes Angebot von Veranstaltungen zur Werteerziehung in allen Phasen der Lehreraus- und -fortbildung, welches die intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Werteverständnis zum Ziel hat.
  • Die Bereitstellung einer zeitgemäßen technischen Infrastruktur an Schule, um einen reflektierten Umgang mit Medien als einem wichtigen Akteur bei der Wertevermittlung fördern zu können.
  • Ein verstärktes gesellschaftliches Engagement, welches außerschulische Angebote an Schule heranträgt und Lehrerinnen und Lehrer bei der Werteerziehung unterstützt.

Den Sprechzettel des Landesvorsitzenden Gerhard Brand finden Sie hier (einfach klicken).

Alle ausführlichen Ergebnisse und Charts der Umfrage finden Sie in unserem Downloadbereich.

Weiteren Informationen finden Sie auch in unserem Pressebereich.