VBE begrüßt Maßnahmen, um Werkrealschule zu stärken

Im Rahmen des Fachtags zur Stärkung der beruflichen Orientierung an Haupt- und Werkrealschulen hat Kultusministerin Eisenmann einen neuen Leitfaden vorgestellt. Mit diesem soll die berufliche Orientierung der Werkrealschule geschärft und die Anzahl der Schulabgänger erhöht werden, die es direkt in eine Berufsausbildung schaffen. Im Zuge des Konzepts werden zwei alte VBE-Forderungen umgesetzt.

Gerhard Brand, Landesvorsitzender des VBE, begrüßt, dass sich die Kultusministerin dem wichtigen Thema der Haupt- und Werkrealschule annimmt: „Der VBE fordert seit jeher, Bestandslehrkräfte an Haupt- und Werkrealschulen nach A-13 zu entlohnen. Dass das Kultusministerium dieser Forderung nun nachkommt, ist als großer Erfolg zu werten und wird den Schulen Auftrieb geben.“

Bemessungszahl wird überprüft

Der VBE mahnt schon lange, die aktuelle Praxis zu überdenken, wonach ein Verfahren zur regionalen Schulentwicklung folgt, wenn die fünften Klassen einer Werkrealschule in zwei aufeinanderfolgenden Jahren weniger als 16 Schüler umfassen. Eine solche Bemessungszahl ist kontraproduktiv und wenig sinnvoll. „Die bisherige Praxis ist bar jeder Realität. Realität ist, da ab Klassenstufe 7 die Schülerzahlen durch Rückläufe aus anderen Schularten landesweit an den Werkrealschulen/Hauptschulen steigen“, führt der stellvertretende VBE-Landesvorsitzende, Dirk Lederle, aus. Der VBE begrüßt daher, dass das Kultusministerium das Verfahren überprüfen will.

VBE will starke Werkrealschule

Die beiden ausgeführten Punkte werden die Werkrealschule stärken. Generell unterstützt der VBE die Kultusministerin in Ihrem Anliegen, den Haupt- und Werkrealschulen eine verlässliche Zukunft zu geben. Der VBE sieht in dieser Schulform, mit ihrer hohen Vermittlungsquote an weiterführende Schulen einerseits und in berufliche Ausbildungen andererseits, einen zentralen Baustein eines differenzierten und heterogenen Schulsystems, das sich an der Unterschiedlichkeit der Schülerinnen und Schüler orientiert. Sie bietet praktisch begabten Kindern eine pädagogische Heimat und einen idealen Einstieg für ihre weitere berufliche oder schulische Ausbildung.

„Es gibt keine Schulart, die per se für alle Kinder die richtige Schulart ist und alles leisten kann. Deshalb ist Pluralismus dringend notwendig. Es ist wichtig und richtig, dass diese Schulart wieder eine Stimme hat und ein geschärftes Profil erhält. Die Wertschätzung für diese Kolleginnen und Kollegen drückt sich nicht nur in neuen Konzepten aus, sondern auch in einer angemessenen und gleichen Bezahlung im Vergleich zu den anderen Schularten der Sekundarstufe I“, führt Lederle aus.

Leitfaden kann interaktiv genutzt werden

Der Leitfaden „Berufliche Orientierung an der Hauptschule / Werkrealschule“ soll Schulen helfen, ein eigenes Konzept zur beruflichen Orientierung auszuarbeiten. Außerdem soll an den Schulen gesammeltes Wissen mit Hilfe des Leitfadens abgesichert und eine andauernde Weiterentwicklung vorangetrieben werden. Der Leitfaden ist so angelegt, dass er durch gelungene Praxisbeispiele ergänzt werden kann. Die Schulen können hierfür online auf den Leitfaden zugreifen und diesen selbst erweitern.

 

 

 

 

 

 

 

Die Haupt- und Werkrealschulen sind eine wichtige Säule unseres Bildungssystems und werden es auch zukünftig bleiben.