Zumeldung zur PM Nr. 142/2012 des Kultusministeriums
Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg begrüßt es, dass individuelle Lernformen und mehr Heterogenität künftig in der Lehrerausbildung eine größere Rolle spielen sollen, damit die „veränderte Lernkultur“ an den Schulen und insbesondere an den von der grün-roten Landesregierung favorisierten Gemeinschaftsschulen besser umgesetzt werden kann. Der bessere Weg wäre jedoch, so der VBE-Sprecher, die Lehrer zuerst dafür auszubilden und zu stärken und dann die Gemeinschaftsschulen einzurichten und nicht umgekehrt. „Man zäumt das Pferd auch nicht vom Schwanz auf“, moniert der VBE-Sprecher die Vorgehensweise.
Ähnliche Schwierigkeiten sieht der VBE auch auf die Lehrkräfte zukommen, wenn im nächsten Jahr die Inklusionswelle auf alle Schulen zurollt. Auch hier fühlen sich die meisten Pädagogen nicht adäquat vorbereitet und sind eher hilflos als souverän, um sich den Herausforderungen zu stellen. Bisher wurden lediglich in fünf Modellregionen erste Schritte gemacht. Wenn die Inklusion flächendeckend landesweit umgesetzt wird, wird es wohl gar keine Klassenwiederholungen mehr geben, da jedes Kind in seinem Tempo lernen und so seinem eigenen Lehrplan folgen wird. Sitzenbleiben und ein „Abschulen“ sind dann ausgeschlossen.
30. Oktober 2012