VBE: Schulen brauchen mehr Unterstützungssysteme

Unterstützungssysteme für Schulen, dass fordert der VBE bereits seit Jahren. Eine Klassenlehrerstunde wird seit Jahren vergeblich gefordert. Mit großer Sorge registriert der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg die zunehmende Gewalt in der Gesellschaft, die auch von Schülern und Jugendlichen ausgeht. Selbst wenn es sich bei den spektakulären Aktionen immer um Einzelfälle handelt, rufen die Taten doch Unruhe sowie Gefühle der Ohnmacht und Unsicherheit hervor.

„Die Lehrer bemühen sich zwar neben der Bildung und Erziehung der Schüler verstärkt um die Vermittlung ethischer und sozialer Werte; sie fühlen sich aber in der Regel allein gelassen“, beklagt der VBE-Sprecher. Trotz hoher Etatposten reiche im Bildungswesen das Geld vorne und hinten nicht: übervolle Klassen, gestresste Lehrkräfte, unzurei­chende Stütz- und Fördermöglichkeiten sowie Unterrichtsausfälle seien trauriger Alltag an den Schulen Baden-Württembergs.

Man müsste sich über die von Kindern und Jugendlichen ausgehende Gewalt weniger Sorgen machen, wenn es an den Schulen anders aussehen würde, behauptet der VBE-Sprecher: Da gebe es große, seelenlose Betonklötze mit zu vielen Schülern, die sich untereinander überwiegend fremd seien. Da lernten bis zu 30 Schüler pro Klasse in viel zu kleinen Räumen, wo selbst 10 Kinder weniger mehr als genug wären. Da kämpften Lehrerverbände seit Jahren vergebens um eine wöchentliche Verfügungsstunde, damit Klassenlehrer jenseits des Stoffdruckes mit ihren Schülern Probleme aufarbeiten kön­nen. Da mangele es an pädagogisch wertvollen Arbeitsgemeinschaften und Unterstüt­zungsangeboten, weil Lehrerstunden fehlten. Und immer wieder falle Pflichtunterricht aus oder werde zuweilen auch gar nicht erst angeboten.

Der Abbau des Aggressions- und Gewaltpotentials bei Schülern könnte im Unterricht nicht „so nebenher“ betrieben werden, sondern sei in erster Linie das Metier von ent­sprechend ausgebildeten Fachkräften. Neben mehr Fortbildungsangeboten für Lehrer müssten an den Schulen verstärkt Schulpsychologen, Beratungslehrer und Sozialarbeiter eingesetzt werden. Doch auch dafür sei viel zu wenig Geld vorhanden, bemängelt der VBE.