VBE fordert Maßnahmen, um Realschule zu stärken

Die Realschulen in Baden-Württemberg schlagen Alarm. Hauptkritikpunkte sind zu volle Klassen und zu wenig Lehrerinnen und Lehrer. Darüber hinaus wird an der Tauglichkeit des Bildungsplans gezweifelt, er verkenne die Realität der heterogen zusammengesetzten Realschuklassen. Der VBE fordert ausdrücklich die Realschulen im Land zu stärken.

„Keine andere Schulart des Sekundarbereichs hat so eine heterogene Schülerschaft wie die Realschule. Die Realschulen leisten einen wichtigen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit, dank ihr steigt die Anzahl der Abiturientinnen und Abiturienten über das berufliche Schulwesen stark an. Die Realschule ist heute Dreh- und Angelpunkt für alle An- und Abschlüsse im baden-württembergischen Bildungssystem“, hebt Gerhard Brand, Landesvorsitzender des VBE, die Sonderrolle der Realschule hervor.

Realschule stärken: mehr Personal und ressourcenstarke Ausstattung

Mehr Aufgaben erfordern mehr Ressourcen. Der VBE mahnt das Land, die hohe Qualität des Realschulabschlusses nicht durch fehlende Rückendeckung aufs Spiel zu setzen. Dirk Lederle, stellvertretender Landesvorsitzender des VBE und selbst Leiter einer Realschule, fordert wirkungsvolle Verbesserungen: „Die Realschulen benötigen dringend mehr Lehrer und mehr Stunden für Teambesprechungen und Beratungsgespräche. Zudem sind die Schulklassen viel zu groß. Um Inklusion, Integration und in zunehmendem Maße auch Erziehung leisten zu können, muss das Land den Klassenschlüssel deutlich runtersetzen. Schließlich ist das Land gefragt, um eine sinnvolle Differenzierung des Unterrichts in G- und M-Züge zu gewährleisten.“

Realschule stärken: Große Schulen neu organisieren

Weiterhin fordert der VBE die Organisation von großen Realschulen (über 650 Schülerinnen und Schüler) der von beruflichen Schulen oder Gymnasien anzugleichen. Neben der Entlastung der Schulleitungen wäre dies aus Sicht des VBE auch ein geeignetes Mittel zur Entwicklung von Führungskräften.

Realschule stärken: Inklusive Klassen unterstützen

Um die Realschule zu entlasten, müssen neben den bisher genannten Punkten inklusive Realschulklassen stärker unterstützt werden. Inklusive Klassen sind durchgängig mit einer Realschul- und einer sonderpädagogischen Lehrkraft zu besetzen. Diese Lehrkräfte benötigen eine angemessene Anzahl an Teamstunden. Inklusive Beschulung kann nur gelingen, wenn räumliche und finanzielle Ressourcen gestellt und multiprofessionelle Teams eingesetzt werden. Dies darf nicht zu Lasten des SBBZ erfolgen. Die Schülerzahl inklusiver Klassen darf nicht über 20 liegen.