VBE unterstützt Neuregelung zum Erhalt der Haupt- und Werkrealschule

Der VBE unterstützt ausdrücklich die Neuregelung des Kultusministeriums zum Erhalt der Haupt- und Werkrealschule. Der Verband kritisiert in diesem Zusammenhang die Aussagen von Norbert Brugger, Bildungsdezernent des Städtetags Baden-Württemberg, wonach die neuen Regeln unnötig seien und anstehende Schulschließungen verhindern würden.

„Die Hauptschule ist eine wichtige Stütze des baden-württembergischen Bildungssystems und daher unbedingt zu bewahren. Wir halten insofern wenig davon, bei der alten Regelung zu bleiben, dass nur die Eingangsschülerzahlen über den Erhalt einer Hauptschule entscheiden. Es ist sehr zu begrüßen, künftig die Gesamtschülerzahl in den Fokus zu nehmen. Je weiter wir in den Klassen nach oben gehen, desto mehr Schülerinnen und Schüler wechseln von der Realschule auf die Hauptschule – es ergibt somit wenig Sinn, nur die Schülerzahlen der fünften Klasse zu betrachten“, sagte Gerhard Brand, Landesvorsitzender des VBE, über die geplante Neuregelung zum Erhalt der Haupt- und Werkrealschule.

Haupt- und Werkrealschulen bieten eine Chance im Bildungspluralismus

Dirk Lederle, stellvertretender Landesvorsitzender des VBE und Fachmann für die Haupt- und Werkrealschule, betont die Sonderrolle der Schulart. „Kinder benötigen passgenaue Bildungsinhalte und eine individuell ausgestaltete Lernumgebung. Hauptschulen sind ein besonderes pädagogisches Angebot für Kinder mit praktischer Begabung. Diese benötigen eine intensive pädagogische Betreuung – genau das leisten die Haupt- und Werkrealschulen im Land in exzellenter Weise. Sie tragen zum Bildungspluralismus bei, der die Heterogenität unserer Kinder widerspiegelt. Die Äußerungen von Herrn Brugger sind daher nicht sehr zielführend und peilen eine Einheitsschule an. Eine solche Gleichmacherei lehnen wir ab“, so Lederle.

Hintergrund: Neuregelung zum Erhalt der Haupt- und Werkrealschule

Das Kultusministerium plant, nicht länger die Anmeldungen für die Eingangsklasse als Maßstab für den Erhalt einer Schule zu nehmen, sondern die Durchschnittswerte der Klassen fünf bis neun. Der Städtetag kritisierte diese Maßnahme zur Stärkung und zum Erhalt der Haupt- und Werkrealschule. Sie hätte zur Folge, Schulschließungen unnötig hinauszuzögern. Nobert Brugger vom Städtetag sprach sich dafür aus, die bislang geltenden Bestimmungen bestehen zu lassen.