Investitionsrückstand durch mehr Fördermittel senken – aber mit Verstand

„Der Rückgang um rund 5 Milliarden Euro ist kein Grund zur Erleichterung. Nach wie vor geben die kommunal Verantwortlichen an, dass der Investitionsrückstand im Schulbereich 42,8 Milliarden Euro beträgt. Da darf die Politik nicht länger einfach wegsehen, sondern muss handeln und bedarfsgerecht unterstützen“, fordert Gerhard Brand, Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) angesichts der von der KfW veröffentlichten Publikation „Kommunaler Investitionsrückstand bei Schulen“.

Für den Investitionsrückstand machen finanzschwache Kommunen vor allem die Politik, finanzielle Engpässe bei eigenen und den Fördermitteln verantwortlich. Finanzstarke Kommunen hingegen bekommen den Fachkräftemängel zu spüren: Sie geben an, dass Kapazitäten im Bau und Personal allgemein fehlen. 60 Prozent der Befragten geben an, dass es mehr bzw. einfacher zu erhaltene Fördermittel geben sollte.

Neues Verständnis für den Schulbau schaffen

Dies war auch eines der Ergebnisse des Schulbausymposiums vom Bund Deutscher Architekten (BDA), der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft und dem VBE im Sommer 2017. Die Teilnehmenden aus Praxis und Theorie, Schule, Architektur und Wissenschaft setzten sich für eine einfache Förderkulisse ein. Die drei Partner, die auch die Schulbau Leitlinien herausgeben, verständigten sich darauf, für ein neues Förderverständnis für den Schulbau (September 2017) einzustehen.

Pakt für zukunftsweisenden Schulbau gefordert

Außerdem forderten sie im Kontext der Veröffentlichung des Koalitionsvertrags im April 2018 einen „Pakt für einen zukunftsweisenden Schulbau“. Hier wird herausgestellt, so Brand: „Fördermittel sind richtig und wichtig, aber sie sollten nicht um jeden Preis vergeben werden. Es ist wichtig, ein pädagogisches Grundkonzept zu erarbeiten, alle Beteiligten einzubinden und eine hohe gestalterische und räumliche Qualität umzusetzen. Dafür ist es essenziell, Innovation zu fordern und zu fördern und die Schule im Quartier zu denken. Wir wollen keine betonierten Lernhindernisse mehr.“