Das Kultusministerium hat heute die Ergebnisse der vierten Vollerhebung zum Unterrichtsausfall in Baden-Württemberg veröffentlicht. Gerhard Brand, Landesvorsitzender des VBE Baden-Württemberg, äußert „großes Verständnis für das Bemühen der Kultusministerin, für mehr Transparenz beim Unterrichtsausfall zu sorgen“. Zugleich warnt er davor, die Schulleitungen nicht mit bürokratischen Aufgaben zu überfrachten.
„Generell stellt sich die Frage, inwieweit diese Erhebungen zielführend sind. Die Resultate stehen oft vorher schon fest, und ob sie zur Problemlösung beitragen, ist fraglich. Die Missstände sind bekannt, die Lösungsansätze auch. Die Schulen benötigen mehr ausgebildete Lehrkräfte, die sie auf dem Markt aber nicht finden können. Die Politik wäre daher gut beraten, die Schulleitungen nicht mit weiteren Abfragen zu belasten. Vielmehr sollten die Schulleitungen in ihrem Bemühen unterstützt werden, in Zeiten des Lehrermangels den Unterricht zu sichern“, sagte der VBE-Landesvorsitzende in Stuttgart.
Angesichts des statistisch geringen Unterrichtsausfalls an den Grundschulen warnt Brand zudem davor, sich nicht von den Zahlen täuschen zu lassen. „An den Grundschulen wird konsequenter vertreten, da die Lehrkräfte öfter einspringen. Die Kolleginnen und Kollegen an den anderen Schularten können dies nicht in gleichem Umfang tun, da sie den Fachunterricht nicht leisten können. Allerdings agieren die Lehrkräfte an den Grundschulen aufgrund der dünnen Personaldecke am absoluten Limit. Der VBE setzt sich deshalb ausdrücklich dafür ein, mehr Grundschullehrkräfte auszubilden“, so Brand.
Pressemitteilung des Kultusministeriums zur vierten Vollerhebung zum Unterrichtsausfall.
Statistische Ergebnisse der vierten Vollerhebung zum Unterrichtsausfall.