VBE fordert neues Realschulkonzept

Der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand fordert nachdrücklich, die Kolleginnen und Kollegen an den Realschulen stärker zu unterstützen: „So kann es nicht weitergehen, das bisherige Konstrukt der Orientierungsstufe ist dringend nachzubessern. Um alle Schülerinnen und Schüler zielgenau fördern zu können, ist als Mindestforderung die Orientierungsstufe um ein Jahr zu kürzen. Ergänzend benötigen die Realschulen die notwendigen Mittel, um vor Ort passgenaue Lösungen für die unterschiedlichen Lernniveaus anbieten zu können.“

Brand führt das Realschulkonzept weiter aus: „Wenn vor Ort möglich, sind ab der sechsten Klasse grundständige Bildungsgänge für eine äußere Differenzierung zwischen den Niveaustufen einzurichten. Wenn dies vor Ort nicht möglich ist, müssen die Realschulen die notwendigen Ressourcen erhalten, um in G- und M-Niveau differenzieren zu können. Alternativ muss das Ministerium den Schulen die Möglichkeit der Kooperation auf dem G-Niveau ermöglichen.“

Dirk Lederle, stellvertretender Landesvorsitzender des VBE und selbst Leiter einer großen Realschule, sieht eine Rückkehr zur verbindlichen Grundschulempfehlung skeptisch. Er fordert, in die Qualität der Schule zu investieren. „Mit der Wiedereinführung der Verbindlichkeit sind die Probleme nicht aus der Welt. Die damalige grün-rote Landesregierung hat die schulischen Strukturen komplett auf den Kopf gestellt. Heute werden die Realschulen gebraucht, um den Hauptschulabschluss flächendeckend anbieten zu können. Um dies leisten zu können, müssen wir die Schule von innen heraus neu strukturieren und stärken. Wer zusätzliche Aufgaben an eine Schulart stellt, muss auch dafür sorgen, sie so auszustatten und aufzustellen, dass sie dies leisten kann“, so Lederle.

Hintergrund: Realschulrektoren fordern Rückkehr zur verbindlichen Grundschulempfehlung

Seit 2012/13 entscheiden Eltern für ihre Kinder über die Wahl der weiterführenden Schule und nicht mehr die Grundschullehrkräfte. Die Arbeitsgemeinschaft der Realschulrektoren kritisiert, dass in der Folge viele Kinder mit einer Haupt- und Werkrealschulempfehlung auf die Realschule kommen. Etwa eine Viertel der Neuankömmlinge an der Realschule habe heute nicht die passende Grundschulempfehlung. In der Konsequenz seien viele Kinder in den beiden Eingangsklassen, in denen ausschließlich auf dem Mittleren Lernniveau unterrichtet wird, völlig überfordert. Die Arbeitsgemeinschaft der Realschulrektoren fordert daher die verbindliche Grundschulempfehlung wieder einzuführen und den Hauptschulabschluss aus der Realschule rauszunehmen.

Hier kommen Sie zum VBE-Positionspapier Realschule.