VBE zum Fahrplan für weitere Öffnung des Schul- und Kitabetriebs

Der VBE begrüßt, dass es nun einen festen Fahrplan für die Schulen und Kitas im Land gibt, mahnt jedoch ausdrücklich, dass der Gesundheitsschutz weiterhin oberste Priorität haben muss. Die weiterführenden Schulen stellt der Fahrplan zudem vor große Herausforderungen.

Dazu Gerhard Brand, Landesvorsitzender des VBE: „Der VBE hat sich seit Wochen dafür stark gemacht, die Viertklässler noch vor den Pfingstferien zum 18. Mai an die Grundschulen zurückzuholen. Wir freuen uns daher sehr, dass die Ministerin und ihr Haus sich nun genau auf dieses Datum festgelegt haben und sich dem anschließen, was wir als ideal betrachten. Aus pädagogischen Gründen wären die Erstklässler und Drittklässler vorzuziehen gewesen. Die Erstklässler deshalb, da sie am schwierigsten zuhause zu unterrichten sind und den Präsenzunterricht am dringendsten benötigen. Die Drittklässler, da sie, anders als die Viertklässler, die Grundschulempfehlung noch vor sich haben und hierfür Unterrichtszeit brauchen. Wir können den Schritt der Ministerin aber voll und ganz nachvollziehen, der Gesundheitsschutz geht klar vor. Mit Blick auf die Einhaltung des Abstandsgebots ist es zweckmäßig, an der Grundschule mit der vierten Klasse zu starten.“

Anlässlich des Plans, dass alle Schülerinnen und Schüler nach den Pfingstferien in einem rollierenden System Präsenzunterricht erhalten sollen, erklärt Brand: „Der VBE weist darauf hin, dass dies nur unter strenger Einhaltung der Hygiene- und Infektionsschutzvorgaben erfolgen kann.  Die Sicherheit der Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler hat Vorrang vor Schnellschüssen. Schulen, die bis zum 15. Juni die Hygienevorgaben nicht vollständig einhalten können, sollten auch zu einem späteren Zeitpunkt öffnen dürfen.“

Weiterführende Schulen stoßen an die Grenze des Leistbaren

Dem Fahrplan zufolge müssen die weiterführenden Schulen nach den Pfingstferien fünf verschiedene Schüler- und Unterrichtsgruppen bewerkstelligen: Die Notfallbetreuung, den Fernunterricht, die Lerngruppen für zuhause nicht erreichbare Schüler, den Unterricht zur Prüfungsvorbereitung der Abschlussklassen sowie den zweitweisen Präsenzunterricht der anderen Klassen. Mit Blick auf die personelle und räumliche Ausstattung stellt dies viele Schulen vor kaum lösbare Probleme. Hinzu kommt die drängende Frage des Gesundheitsschutzes, wenn die halbe Schülerschaft sich wieder in der Schule aufhält.

Dirk Lederle, stellvertretender Landesvorsitzender, fordert: „Wenn die schriftlichen Abschlussprüfungen gelaufen sind, spricht absolut nichts dagegen, die Abschlussklassen nach den Pfingstferien wieder im Fernunterricht zu betreuen und dadurch dringend notwendige Kapazitäten für andere Klassen freizumachen.“

Fahrplan für Kita-Öffnungen lässt Fragen offen

Mit Blick auf die Ausweitung der Betreuung in den Kindertagesstätten ab 18. Mai in Richtung eines reduzierten Regelbetriebs mahnt Brand: „Wir sehen dies nicht unproblematisch, da Kinder in diesem Alter nicht in der Lage sind, sich an die Hygienevorgaben und Abstandsregeln zu halten. Öffnung und Umfang der Öffnung haben sich auch hier dem Schutz des Personals unterzuordnen. Wir begrüßen aber, dass die Ausweitung der Betreuung zumindest schrittweise erfolgt und auf 50 Prozent der Kinder begrenzt ist. In der praktischen Umsetzung wird es jedoch zu weiteren Problemen kommen. Zum Beispiel ist bisher nicht klar geregelt, welche Kinder bei der schrittweisen Öffnung bevorzugt werden und wer dies entscheidet.“

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