Corona-Prämie ist ein Zeichen der Anerkennung, Entlastung wäre wichtiger

Das Kultusministerium hat eine finanzielle Corona-Prämie für Schulleiterinnen und Schulleiter und kommissarische Schulleitungen angekündigt. Die Umsetzung der zweiten Stufe des Konzepts zur Stärkung der Schulleitungen soll jedoch frühestens im Schuljahr 2022/23 erfolgen.

„Es ist sehr anständig von der Ministerin, die Leistung der Schulleitungen in der Corona-Zeit zu honorieren. Wir weisen allerdings deutlich darauf hin, dass durch die Corona-Prämie zwar eine Wertschätzung zum Ausdruck kommt, jedoch keinerlei Entlastung der Kolleginnen und Kollegen stattfindet. Die Ankündigung, die wichtigen Elemente aus der zweiten Stufe des Schulleiterkonzepts frühestens im Schuljahr 2022/2023 umzusetzen, wird der aktuellen Situation nicht im Geringsten gerecht“, erklärt der VBE-Landesvorsitzende Gehrard Brand.

Und weiter: „Den Hinweis auf Verfahrensabläufe lassen wir nicht gelten – die Erfahrung zeigt uns: Wenn die politisch Verantwortlichen etwas wirklich wollen, dann lässt es sich auch schnell umsetzen. Der VBE fordert deshalb, die zweite Stufe des seit langem geplanten Konzepts zur Stärkung und Entlastung von Schulleitungen sofort umzusetzen. Dazu gehören vor allem die Erhöhung der Schulleitungsfreistellung und die Rücknahme der Kürzung des Allgemeinen Entlastungskontingents.“

Krisenmanagement ist Teamarbeit

Die Schulleiterinnen und Schulleiter haben viel für das Krisenmanagement getan, es ist lobenswert, dies nun zumindest finanziell anzuerkennen. Krisenmanagement ist aber eine Teamleistung. Eine Anerkennung haben sich genauso auch die Konrektorinnen und Konrektoren und nicht zuletzt die Lehrkräfte verdient. „Schulen können nur so gut sein wie diejenigen, die die Arbeit an der Basis leisten, und dies sind die Lehrerinnen und Lehrer im Land. Sie haben in den letzten sieben Monaten erhebliche Mehrarbeit geleistet. Sie haben die Notbetreuung, den Fernlernunterricht, die Lernbrücken und das extrem aufwändige Aufziehen von Lernplattformen gestemmt. Wir hoffen sehr, dass das Land für diese Leistung eine angemessene Form der Anerkennung findet“, so der VBE-Vorsitzende.