VBE: Der Sonderschulstudiengang muss selbständig bleiben

Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg begrüßt aus­drücklich die jüngste Aussage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Claus Schmiedel zur auch künftig notwendigen Eigenständigkeit der Ausbildung von Sonderschul­lehrkräften. VBE-Landesvorsitzender Gerhard Brand bekräftigt: „Das ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Qualität in der sonderpädagogischen Ausbil­dung.“ Sonderschulpädagogik könne man auf keinen Fall so ein bisschen neben­her studieren.

VBE Landesvorsitzender Gerhard Brand

Gerhard Brand, VBE Landesvorsitzender

Der VBE hält eigenständige Sonderschulen auch nach der UN-Konvention weiterhin für erforderlich, solange schon allein aufgrund der schlechteren räumlichen, sächlichen und personellen Ausstattung der Regelschulen nicht alle Kinder dort optimal gefördert werden können und in viel zu großen Klassen „untergehen“ würden.

Die Sonderschulen in Baden-Württemberg sind nach Ansicht des VBE hervorragend aufgestellt, die Pädagogen fachlich bisher bestens ausgebildet. In den neun verschiede­nen Sonderschultypen sind professionelle Rahmenbedingungen für eine individuelle, kindgerechte Bildung und Erziehung gegeben.

Für den VBE ist es unbestritten, dass alle behinderten Kinder einer optimalen För­derung bedürfen, um den bestmöglichen Einstieg in eine eigenverantwortliche Lebens­bewältigung zu bekommen. Der Besuch einer allgemeinen Schule kann für Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf sinnvoll sein, wenn an dem gewünschten Schulort die Voraussetzungen stimmen. Dies ist in Ermangelung der nötigen Finanzmittel an den wenigsten Schulen zurzeit der Fall. „Wegen der umfassenden gezielten effektiven Förderung der Kinder sind Sonderschulen daher ein Baustein zur Integration und kein Ort der Ausgrenzung“, versichert Brand.

Leider ist die Versorgung dieser Schulart mit Lehrerstunden eher mangelhaft. Es geht kein Aufschrei durch das Land, dem Kultusminister werden keine Aktenordner mit Unterschriften übergeben und kein Außenstehender macht sich für eine bessere Unter­richtsversorgung der Sonderschüler stark, denn die haben selten eine Lobby. „Jetzt auch noch die solide eigenständige Sonderschulausbildung ohne Grund aufzugeben, wäre ein hochgradiger Schildbürgerstreich“, sagt Brand.

31. Mai 2013

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