BelWü – Tschüss Schule!

In Baden-Württemberg müssen rund 2.000 Schulen mitten in der Corona-Pandemie und bei Fernunterricht das landeseigene Hochschulnetz Belwü verlassen. „Schulen in der jetzigen Zeit so ganz nebenbei über gravierende Veränderungen zu informieren – das ist unfassbar!“ ärgert sich Oliver Hintzen, stellvertretender Landesvorsitzender und Digital-Experte des VBE.

Vergangenen Freitag haben die Netzwerkbetreuerinnen und Netzwerbetreuer an Schulen per E-Mail erfahren, dass wichtige Systeme wie zum Beispiel die Lernplattform Moodle, Schul-Homepages und gegebenenfalls darüber gehostete Mailadressen an andere Provider übertragen werden sollen.

„Die Schulen sind maximal am Anschlag und sind froh, dass die digitale Infrastruktur mehr oder weniger stabil am Laufen ist!“ Hintzen betont, dass die Kolleginnen und Kollegen bei Belwü in den letzten Monaten eine großartige Arbeit für die Schulen geleistet haben. Schulen müssen sich nun in Absprache mit den Schulträgern eigenständig um neue Anbieter kümmern.

Schulen sind von funktionierenden Systemen abhängig

Der VBE fordert Klarstellung, wie das Land die Aufgaben von Belwü, welche die Schulen betreffen, durch landeseigene Institutionen übernehmen kann. „Wir fordern seit Monaten eine Klarstellung, wie es nach dem Digitalpakt, den hauptsächlich der Bund finanziert hat, weitergeht. Wenn das die Antwort ist, dann zeigt das deutlich, auf was sich Schulen in den nächsten fünf Jahren einstellen können!“ Schulen sind in den kommenden Monaten mit den Auswirkungen der Pandemie beschäftigt und von funktionierenden Systemen abhängig. „Erst drängt der Landesbeauftragte für Datenschutz die Schulen, dann entscheiden sich Schulen auf die Schnelle für landeseigene Systeme und dann kommt dieser Hammer!“

Hintzen findet aber auch lobende Worte für das Kultusministerium, welches „zumindest eine langfristige Lösung für das E-Mail-Hosting und die Nutzung von Moodle in Aussicht gestellt hat.“

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