Das Kultusministerium hat die Schulen am Freitagabend darüber informiert, dass sie ab heute Bescheinigungen über negative Testergebnisse der Schülerinnen und Schüler auszustellen haben. „Diese Art der Kommunikation wirft doch einige Fragezeichen auf“, befindet der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand.
„Ab Montag kommen in mehr als der Hälfte der Landkreise volle Klassen zurück. Volle Klassen bedeuten auch je nach Art der Testung die doppelte Zeit bei der Testung. Zusätzlich, so die Vorgabe, sollen die Schulen nun zweimal wöchentlich Testbescheinigungen ausstellen“, so Brand.
Der stellvertretende VBE-Landesvorsitzende und Schulleiter Dirk Lederle fordert Sekretariatsstunden für die Schulen, um die zusätzliche Arbeit bewältigen zu können: „Die Pflicht für die Schulen, negative Testergebnisse zu bestätigen, mag gut gemeint sein, führt allerdings zu erheblichen Mehrbelastungen. An einer großen Schule mit 1.000 Schülerinnen und Schülern sind dies jede Woche bis zu 2.000 Bescheinigungen für das Fußballtraining, die Musikschule, das Freibad, den Friseurtermin und so weiter. Wenn wir die Ausstellung von 2.000 Testaten wöchentlich bis zum Schuljahresende leisten sollen, benötigen wir dringend mehr Kapazitäten im Sekretariat!“
Der Landesvorsitzende unterstreicht, dass Schulen keine Testzentren sind: „Wir Lehrkräfte leisten momentan viel zu viel, was nicht zu unserem Aufgabengebiet zählt. Lehrkräfte sollten unterrichten und nicht mit administrativen Tätigkeiten zugeschüttet werden. Wir diskutieren über Lernbrücken und Rückenwindprogramme und verschenken dann wöchentlich zwei Unterrichtsstunden für zusätzliche Bürokratie! Der VBE hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass Schulen nicht die Arbeit von Testzentren übernehmen können.“
Darüber hinaus kritisiert Brand, dass es an den Schulen künftig nur noch OP-Masken geben soll: „Es ist nicht nachvollziehbar, warum wir nicht an der bisherigen Praxis festhalten und es den Lehrkräften überlassen, welche Maske sie tragen wollen.“
Weiterführende Infos
- Zur Verordnung des Kultusministeriums über den Schulbetrieb unter Pandemiebedingungen.
- Neue Corono-Verordnung des Landes (Die Änderungen treten größtenteils am 7. Juni 2021 in Kraft).
- Verordnung des Kultusministeriums und des Sozialministeriums über die Sportausübung.
- Verordnung des Kultusministeriums und des Sozialministeriums über den Betrieb von Musik-, Kunst- und Jugendkunstschulen.
- Fragen und Antworten mit Ministerin Schopper zum Start im Kultusministerium.
- Jetzt für Morgen – Bildungspolitik im grün-schwarzen Koalitionsvertrag.
