VBE fordert einheitliche Regel fürs Gendersternchen

Der VBE-Vorsitzende Gerhard Brand kritisiert, dass das Kultusministerium es den Schulen überlassen will, ob sie Genderzeichen wie das Gendersternchen in Aufsätzen und Prüfungen zulassen oder nicht: „Das Ministerium erweist den Schulen damit einen Bärendienst.“

Zur Verwendung von Gendersternchen an Schulen sagt Brand:  „Wir hätten uns seitens des Kultusministeriums eine einheitliche Regelung gewünscht. Dadurch, dass jetzt jede Schule selbst entscheiden soll, setzt man sie dem Druck der meinungsstarken Elternschaft aus. Wir erwarten eigentlich den Schutz der Lehrkräfte und Schulleitungen durch den Dienstherrn. Außerdem sehen wir die Gefahr, dass wenn Schulen unterschiedlich vorgehen, dies mittel- bis langfristig zu einer uneinheitlichen Schreibweise führt. Wir fordern eine klare, einheitliche Regelung, orientiert am Duden und den Empfehlungen der Rechtschreibrats.“

Hintergund

Einem Zeitungsbericht der Stuttgarter Nachrichten zufolge überlässt das Kultusministerium Baden-Württemberg es den Schulen, ob sie Genderzeichen in Schriftstücken zulassen. Ob eine Lehrkraft es anstreiche oder nicht, bleibe ihr überlassen. Generell gelte in Schulen bei der Vermittlung der Deutschen Sprache wie bei der Korrektur von Aufsätzen das Amtliche Regelwerk für die deutsche Orthografie. Dessen Urheberinnen und Urheber vom Rat für deutsche Rechtschreibung hätten zuletzt die Aufnahme von Gendersternchen, Unterstrich oder Doppelpunkt, mit der die Vielfalt der Geschlechter zum Ausdruck kommen soll, nicht empfohlen.

Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) erklärt gegenüber der Stuttgarter Zeitung: „Es ist gut, wenn Schülerinnen und Schüler in der Schule für geschlechtergerechte Sprache sensibilisiert werden, und das Thema Geschlechtergerechtigkeit ist ja auch im Bildungsplan verankert. Und wenn Lehrkräfte gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern eine Schreibweise bezüglich der Sonderformen beim Gendern vereinbaren.“

Um Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg für gendergerechte Sprache zu sensibilisieren gelten im Bildungsplan 2016 entsprechende Regeln. Darin werden fast durchgängig die weibliche und männliche Form verwendet oder neutrale Ausdrücke wie Lehrkräfte oder Studierende. Gleiches gilt für die Rahmenlehrpläne der Berufsschule und sonstigen Bildungspläne.

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