Eltern drohen Lehrkräften wegen Corona-Regeln. VBE: Dienstherr muss sich vor die Lehrkräfte stellen!

Wie die Stuttgarter Nachrichten heute ausführlich berichtet, werden Lehrkräfte immer wieder von Eltern angefeindet, die Maßnahmen gegen das Corona-Virus ablehnen. Der VBE hatte bereits im Mai mit einer repräsentativen forsa-Schulumfrage auf die Problemlage aufmerksam gemacht.

Der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand erklärt: „Es ist eine deutliche Minderheit der Eltern, die so reagiert. Diese Minderheit schreit allerdings so laut, dass man meint, es wäre die gültige Meinung. Der VBE weist darauf hin, dass der Dienstherr in seiner Fürsorgepflicht sich in allen rechtlichen Auseinandersetzungen vor die Lehrerinnen und Lehrer zu stellen hat.“

Dem Bericht der Stuttgarter Nachrichten zufolge drohen Eltern zum Beispiel mit Strafanzeige wegen Körperverletzung sollte es zu Impfaktionen an Schulen kommen. Dazu der VBE-Landesvorsitzende: „Der VBE spricht sich nochmal deutlich für das Impfen aus. Auch bei den Masern haben wir durch das Impfen eine jahrelang tödliche Krankheit besiegt. Es gibt allerdings Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Diesen Personen dürfen keine Nachteile entstehen.“

Der VBE fordert:
  • Das Land muss als Dienstherr seiner Fürsorgepflicht nachkommen. Bei Vorfällen von Gewalt und Anfeindungen im Zusammenhang mit der Durchsetzung von Corona-Schutzmaßnahmen müssen Lehrkräfte und Schulleitungen die volle Unterstützung des Dienstherrn erhalten. Der Dienstherr muss mit einer klaren und konsequenten Haltung demonstrieren, dass er diese Gewalt nicht duldet.
  • Umfangreiche juristische und psychologische Unterstützung nach Anfeindungen.
  • Bessere Unterstützung der Schulen durch multiprofessionelle Teams, insbesondere durch psychologisch geschulte Fachkräfte und Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter.
  • Das Thema Gewalt gegen Lehrkräfte muss in allen drei Phasen der Lehrerbildung Berücksichtigung finden, so dass die Lehrkräfte auch in diesen Extremsituationen handlungsfähig bleiben.