Erfolg! KMK rückt Lehrkräftegewinnung verstärkt in den Fokus

Der stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, äußert sich zur heutigen Pressekonferenz der Kultusministerkonferenz (KMK):

„Wir begrüßen ausdrücklich, dass die KMK der Lehrkräftegewinnung endlich einen besonderen Stellenwert einräumt. Die KMK beauftragt nun die ständige wissenschaftliche Kommission damit, konkrete Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Bereits seit Jahren weist der VBE auf die wachsende Lücke zwischen Lehrkräftebedarf und -angebot und die damit verbundene Überlastung der Schulen hin. Die vom VBE  Ende Januar 2022 veröffentlichte Expertise zur Entwicklung von Lehrkräftebedarf und -angebot hat offengelegt, dass der Lehrkräftemangel bis 2030 wesentlich dramatischer sein wird, als von der KMK bis dahin berechnet. Es fehlen hiernach 81.000 Personen. Für die Umsetzung der Herkulesaufgaben Inklusion, Ganztag und der Unterstützung von Kindern in herausfordernden sozialen Lagen braucht es nochmal fast 75.000 zusätzliche Lehrkräfte. Der VBE konnte die Ergebnisse heute im Gespräch mit der KMK nochmals vorstellen und den Ernst der Lage unterstreichen.“

„Die in Aussicht gestellte Erweiterung der Studienkapazitäten und den Einsatz von multiprofessionellen Teams begrüßen wir. Es sind aber nur zwei Lösungsansätze aus einem umfassenderen, noch zu erstellenden Lösungspaket. Wir nehmen das von der KMK gemachte Angebot des Dialogs im Sinne der Erarbeitung schneller und nachhaltiger Lösungen zur Gewinnung von Lehrerinnen und Lehrern an und werden die weitere Entwicklung, insbesondere die neue Lehrkräftebedarfsprognose der KMK, kritisch-konstruktiv begleiten.“

Weiterführende Informationen

Um die Lehrkräftegewinnung besser planen zu können, hat das Kultusministerium Baden-Württemberg im Jahr 2018 eine umfangreiche Modellrechnung durchgeführt. In dieser hat das Land erstmals den voraussichtlichen Lehrerbedarf an öffentlichen Schulen bis 2030 ermittelt. Danach ergibt sich für das Land Baden-Württemberg ein zusätzlicher Bedarf von rund 10.600 Stellen. Zur Modellrechnung des Ministeriums kommen Sie hier.