Die heute veröffentlichten Ergebnisse der vom Bundesinnenministerium beauftragten Studie zur Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst kommentiert Gerhard Brand, stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), folgendermaßen:
„Die Ergebnisse bestätigen, was auch der VBE in seinen Umfragen zur Gewalt gegen Lehrkräfte bereits nachweisen konnte. Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes, zu denen auch Lehrkräfte gehören, werden bei der Ausübung ihrer Dienstpflicht nicht ausreichend vom Dienstherren geschützt und immer wieder Opfer von Gewalt. Derartige Erfahrungen haben insbesondere bei der Durchsetzung der Corona-Maßnahmen viele Lehrkräfte, zusätzlich zu den Herausforderungen durch Lehrkräftemangel und Pandemie, psychisch stark belastet.“
2Besonders erschreckend ist, dass aufgrund hoher bürokratischer Hürden, der Angst vor negativen Konsequenzen oder schlicht, weil eh keine Hoffnung auf positive Veränderung besteht, nur knapp ein Drittel der erlebten Gewalterfahrungen gemeldet werden. Hier ist dringend Abhilfe seitens des Dienstherren gefordert. Es braucht umgehend Möglichkeiten zur schnellen und unbürokratischen Meldung derartiger Vorfälle, umfangreiche juristische und psychologische Unterstützung Betroffener und Gewaltbeauftragte innerhalb der Kultusministerien. Gewalt gegen Lehrkräfte muss weiter enttabuisiert und Lehrkräfte endlich angemessen geschützt werden. Das Angebot des Innenministeriums, gemeinsam für Gewaltprävention und einen besseren Schutz der Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu streiten, begrüßen wir ausdrücklich und stehen mit unserer Expertise zur Verfügung.“