10 Jahre Deutscher Kitaleitungskongress (DKLK)

DKLK

Durch sieben Großstädte tourend gastierte der Deutsche Kitaleitungskongress (DKLK) am 23. und 24. Mai in Stuttgart-Fellbach.  An die 400 Kitaleitungen reisten in die Fellbacher Schwabenlandhalle an, um beim zehnjährigen Kongressjubiläum dabei zu sein. An der begleitenden DKLK-Studie zur aktuellen Lage der Kitas hatten zuvor allein in Baden-Württemberg rund 2.000 Kitaleitungen teilgenommen. Der VBE veranstaltet den DKLK gemeinsam mit seinem Eventpartner Fleet Education, an der Studie ist außerdem die Hochschule Koblenz beteiligt. Der DKLK ist die größte Kita-Fachtagung im deutschsprachigen Raum.

Als guter Gastgeber ließ es sich der VBE-Landesvorsitzende nicht nehmen, den Hauptkongresstag zu eröffnen und die DKLK-Studie vorzustellen. Zunächst ging Gerhard Brand jedoch auf die Ukrainekrise ein und warnte davor, von einer nur kurzeitigen Krisensituation auszugehen: „Wenn wir uns die Lage vor Ort in der Ukraine anschauen, dann müssen wir uns darauf einstellen, dass die Kinder länger bei uns bleiben.“ Die Politik forderte er auf, mit Blick auf Sprachkurse, Integrationsmaßnahmen und Zusatzarbeit in den Kitas entsprechende Maßnahmen zu treffen.

Angesichts der ernüchternden Ergebnisse der DKLK-Studie in Sachen Leitungszeit, Arbeitsbelastung und Personalmangel resümierte Brand: „Wir sind in Baden-Württemberg ein Bildungsland und wenn wir das mit dem Bildungsland ernst meinen, dann haben wir einiges zu tun in den Kindertagesstätten.“ Zu den alarmierenden Studienergebnissen zur tatsächlichen Fachkraft-Kind-Relation sagte er außerdem: „Von wegen Spitzenplatz innerhalb der Länder. In der Theorie ja, aber in der Praxis eben weit nicht.“ Brand spielte dabei auf statistische Angaben des Landes an, wonach Baden-Württemberg bei der Fachkraft-Kind-Relation führend sei.

DKLK: Land setzt verstärkt auf Quereinsteiger

Als zweiten Redner begrüßte Moderator Lothar Guckeisen den Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Herrn Volker Schebesta. Dieser gratulierte zum zehnjährigen Kongressjubiläum und bedankte sich dafür, „dass wir über diesen Kongress und über die Studie eine Datengrundlage dafür haben, was die Leitungen in den Kindertageseinrichtungen bewegt.“

Der Staatsekretär ließ durchblicken, dass das Land sich bezüglich der Personalsituation keine Illusionen mache: „Wir haben in den letzten Jahren erheblich die Ausbildungskapazitäten ausgebaut und trotzdem stoßen wir an die Grenzen“. Mit PiA, der sozialpädagogischen Assistenz und Teilzeitangeboten in der Ausbildung habe das Land bereits viele verschiedene Angebote gemacht. Ende letzten Jahres habe das Kultusministerium nun außerdem eine Initiative zur Personalentwicklung im frühkindlichen Bereich angestoßen. Man wolle dabei kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen entwickeln, wobei die Ukrainekrise den Druck auf kurzfristige Konzepte erhöht habe. Neben den bereits vorhandenen Ausbildungswegen für junge Menschen werde das Land daher die Qualifikation von Quereinsteigern aus anderen Berufen forcieren.

Ein Olympiasieger und jede Menge Fachvorträge auf dem DKLK

Mit einem Vortrag über „Leistungsfähigkeit in komplexen und hochdynamischen Zeiten“ betrat schließlich ein waschechter Olympiasieger die Bühne. Als ehemaliger Olympionike und Ruderer im Deutschland-Achter kennt sich Andreas Kuffner mit Resilienz in Stresssituationen bestens aus. In seinem Vortrag kombinierte Kuffner bemerkenswerte Einblicke in seine Sportlerkarriere mit wertvollen Tipps, wie man in Drucksituationen und nach Rückschlagen leistungsfähig bleibt.

Abseits der Hauptbühne beeindruckte der DKLK mit einem satten Rahmenprogramm. In über 30 Fachvorträgen und Workshops konnten die Leitungskräfte jede Menge neue Impulse und Ideen für den Kita-Alltag sammeln. Im Mittelpunkt standen dabei die Themen Kita-Kultur neu denken, Mit Qualität zum Erfolg, Ihr Power-Team, Die Kitaleitung als Führungskraft, Pädagogik sowie Recht und Pädagogik.

Hier einige Impressionen vom DKLK 2022 (weitere könnten folgen?). Um die Bilder groß zu sehen einfach auf ein Bild klicken. Bilder von Michael Gostovic-Storz. Bild Standteam: Florence Fischer.