Stuttgart. Der Sprecher des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg kann die Zuversicht des Kultusministers zur Lage an den Schulen nicht teilen. Die Unterrichtsversorgung ist aus Sicht des VBE vor allem an den Grund-, Haupt-, (Werk-)Real- und Sonderschulen keinesfalls zufriedenstellend. Natürlich falle im Grundschulbereich rechnerisch nicht so viel Unterricht aus, weil diese Schulart für die Eltern eben eine „verlässliche“ sein soll. „Würden die Lehrer an den Grundschulen bei Erkrankungen von Kolleginnen nicht täglich Klimmzüge machen, wäre der Ausfall in der Statistik deutlich höher“, versichert der VBE-Sprecher.
So übernehmen Grundschullehrkräfte im Krankheitsfall zusätzlich Unterricht, legen Klassen zusammen oder beaufsichtigen gleichzeitig zwei Klassen. Diese Stunden tauchen in keiner Statistik als ausgefallen auf, belasten die Kollegien auf Dauer aber spürbar.
Nach wie vor fehlen Stütz- und Förderkurse, Arbeitsgemeinschaften, Unterstützungsmaßnahmen bei einer Leserechtschreibschwäche (LRS) und Dyskalkulie, der Trainingsraum bei Unterrichtsstörungen. Die Wahrnehmung des Kultusministers bei der Unterrichtsversorgung ist eine deutlich andere als die der Lehrer und Eltern an den Schulen, so der VBE-Sprecher.