Personalräteschulung – außerschulischer Bereich (asB) – in Pforzheim

Bei genauerer Betrachtung erinnerte der Konferenzraum an die Innenkabine eines historischen Luftschiffes über den Dächern Pforzheims. Die Piloten Gerhard Brand und Oliver Hintzen übergaben das Steuerrad nach einer herzlichen Begrüßung an Dr. Heinz Hinz, der selbstbewusst feststellte, dass, wer nicht weiß, wo er hin will, sich nicht wundern darf, wenn er irgendwo ankommt, wo er nicht hin will (Zech 2011). Die Kunst der Co-Kreation um die Potentiale der kommunikativen Vernetzung zu nutzen stand im Mittelpunkt des Tages und brachte die Fahrgäste des Luftschiffes in den offenen Austausch und der Selbstreflektion.

Schnell stellten sich Zielsetzungen der engeren Vernetzung innerhalb des BBW – Beamtenbundes – Tarifunion heraus, um die wertschätzende Personalvertretung unserer Angestellten und Beamten im außerschulischen Bereich weiter zu stärken. Den tieferen Einblick in die zwanzig Beteiligungsrechte des Personalrats bot der Unternehmensberater Frank Lehmhagen. Herausgehoben hatte er das weitreichende Informationsrecht des Personalrates (§71 LPersVG BW). Denn das Gremium muss über eine beabsichtigte Maßnahme zu einem Zeitpunkt informiert werden, in dem sie noch gestaltungsfähig ist und der Dienststellenleiter noch keine vollendeten Tatsachen geschaffen hat. Gegebenenfalls muss der Dienststellenleiter auch von sich aus tätig werden und die Initiative zur Information des Personalrats ergreifen. Eine Verweigerung solcher Informationen mit dem Hinweis auf Datenschutzbestimmungen ist unzulässig.

Praxisbeispiele zeigten auf, dass wir generell die Fahrtrichtung unsere internen Systemstrukturen weiterentwickeln müssen, um erlebte Wirksamkeit zu erreichen. Strukturelle Hürden im außerschulischen Bereich können zwar minimiert werden, wenn der dienststellenübergreifende Austausch forciert wird, aber hier müssen wir im kleinen Bereich beginnen. Denn unsere Zielsetzungen in den Mikrobereich zu zerlegen ist wichtig um in Handlung zu kommen und „überhaupt“ zu wissen was zu tun ist. Die Initiierung eines Realitätschecks, mit der Fragestellung ob und wie die gesetzte Zielvorstellung umgesetzt werden könne, hilft bereits auf dem Weg derer Umsetzung anzubahnen. Generell bleibt das Zurückzubesinnen kleinere Erfolge wertzuschätzen wichtig und stets im Austausch zu bleiben.

Die Kommunikationstrainerin Michaela Diesch ergänzte hierzu, dass nach Albert Mehrabian, die Körpersprache bei der Erreichung unserer Ziele eine überhälftige Rolle (Nonverbal 55%, Paraverbal 38%, Verbal 7%) übernimmt. Uns muss klar sein, wie wir eine Botschaft senden. Mit einem Augenzwinkern fügte sie hinzu, dass eine Besprechung nur gelingen kann, wenn Getränke und Kekse bereitstehen.

Insgesamt waren die Schulungstage kommunikativ und inhaltlich sehr gewinnbringend und äußerst positiv ausgefüllt. Mit dem gestärkten Gefühl, auch historisch Festgefahrenes bewegen zu können, sind wir weiterhin auf voller Fahrt.

Martin Buhl, Landesreferatsleiter asB