VBE unterstützt Freiwilliges Pädagogisches Jahr an Schulen

Der VBE begrüßt die Pläne der Landesregierung für ein Freiwilliges Pädagogisches Jahr an Schulen und zur Ausweitung der Pädagogischen Assistenzen. „Wir brauchen in den Schulen jede helfende Hand“, betont der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand.

Er fügt hinzu: „Ein Freiwilliges Pädagogisches Jahr an Schulen analog zum Freiwilligen Sozialen Jahr sehen wir grundsätzlich positiv. Junge Menschen kommen mit dem Lehrberuf in Berührung und Lehrkräfte erhalten Unterstützung bei außerunterrichtlichen Tätigkeiten. Die jungen Menschen können die Schulen etwa bei Aufgaben der Integration, als Begleitpersonen beim Schwimmunterricht, bei der Planung von Klassenfahrten und Wandertagen oder der Vorbereitung von Unterrichtsmaterialien entlasten.“

„Selbstverständlich, und das steht außer Frage, dürfen diese jungen und nicht ausgebildeten Menschen aber keinerlei unterrichtliche Tätigkeiten ausführen. Ebenso wenig dürfen sie zum Stopfen von Personallücken dienen. Darüber hinaus weisen wir darauf hin, dass wir bei den Überlegungen eines Freiwilligen Pädagogischen Jahres die Kitas nicht außer Acht lassen dürfen. Auch sie haben jede zusätzliche Unterstützung dringend nötig.“

Dem erweiterten Einsatz von pädagogischen Assistentinnen und Assistenten steht der VBE-Vorsitzende ebenfalls positiv gegenüber: „Diese Assistenzkräfte sind an den Schulen hochwillkommen. Wir benötigen sie dringend und zwar an ausnahmslos allen Schularten. Hierbei ist wichtig zu betonen, dass die pädagogischen Assistentinnen und Assistenten vom Land einen eigenen Haushaltsposten erhalten und nicht wie früher mit Stellen für Lehrkräfte gegengerechnet werden.“

Hintergrund

Die Landesregierung will nach eigener Aussage mehr Geld in die Bildungsgerechtigkeit investieren. Dazu verdoppelt das Land zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres die Zahl der Stellen für Pädagogische Assistentinnen und Assistenten. Außerdem soll es ab dem kommenden Schuljahr 250 zusätzliche Plätze für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an den Schulen geben.

Aktuell stehen für Pädagogische Assistentinnen und Assistenten bereits 267 Stellen für den Einsatz an Grund-, Haupt- und Werkrealschulen zur Verfügung. Der Fokus der 250 neuen Stellen soll nun auf der Grundschule liegen, außerdem will das Land die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) sowie die Inklusion unterstützen. Die Kosten für die Ausweitung der pädagogischen Assistenz belaufen sich auf 14,9 Millionen Euro für das Jahr 2023 . Weitere 16,2 Millionen Euro sind für das Jahr 2024 veranschlagt. Die Finanzierung erfolgt über Mittel aus dem Programm „Lernen mit Rückenwind“.

Die FSJlerinnnen und FSJler sollen ab dem Schuljahr 2023/2024 an den Schulen zum Einsatz kommen. Die Auswahl der jeweiligen Schulen soll sich auch am Sozialindex orientieren. Dieser wird aktuell vom Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) erarbeitet. Für das Jahr 2023 stehen Mittel in Höhe von 950.000 Euro im Haushalt bereit. Für das Jahr 2024 und die folgenden Jahre sind 3,6 Millionen Euro eingeplant.

Weiterführende Infos

Die Einführung eines Freiwilligen Pädagogischen Jahres an Schulen und die Ausweitung der pädagogischen Assistenzen sind auch Reaktionen auf die jüngsten IQB-Ergebnisse. Die Viertklässlerinnen und Viertklässer aus Baden-Württemberg hatten in den Bereichen Lesen und Zuhören gravierende Mängel aufgezeigt. Zuvor hatte der VBE in einer vieldiskutierten Studie aufgezeigt, welche gravierenden Folgen der Lehrkräftemangel auf die Unterrichtsqualität auch an Grundschulen hat.