VBE zur datengestützten Qualitätsentwicklung an Schulen

Das Kultusministerium hat heute seine Pläne für eine datengestützte Qualitätsentwicklung der Schulen vorgestellt. Der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand begrüßt die Pläne zwar, sieht aber auch Probleme in der praktischen Umsetzung.

Brand wörtlich: „Grundsätzlich unterstützen wir eine datengestützte Schulentwicklung, entscheidend sind aber die Maßnahmen, die sich daraus ergeben. Und Maßnahmen erfordern immer auch ausreichend Personal, um sie umsetzen zu können. In der gegenwärtigen Mangellage sehen wir daher noch ein großes Fragezeichen hinter der angekündigten Qualitätsentwicklung.“

Der stellvertretende VBE-Landesvorsitzende und Schulleiter Dirk Lederle ergänzt: „Vom vielen Wiegen wird die Sau nicht fetter. Präzisere Daten sind schön und gut, was wir an den Schulen aber vor allem anderen benötigen, ist mehr Zeit und mehr qualifiziertes Personal. Statusgespräche etwa gestalten sich in der Praxis sowohl für die Schulaufsicht als auch für die Schulleitungen extrem aufwändig. Wenn man es ernst damit meint, benötigen die Schulleitungen mehr Leitungszeit, um die besprochenen Maßnahmen wirkungsvoll in die Praxis umsetzen zu können.“

Hintergrund

Das Kultusministerium will die Qualitätsentwicklung der Schulen systematisieren und datenbasiert vorantreiben. Hierfür forciert es drei Elemente: Den Referenzrahmen Schulqualität, institutionalisierte Statusgespräche samt Ziel- und Leistungsvereinbarungen und das Schuldatenblatt. Die verbindliche Umsetzung erfolgt ab dem kommenden Schuljahr, bis dahin bietet das Ministerium verschiedene Fortbildungen und Infoveranstaltungen an. In den Prozess involviert sind die Schulverwaltung, das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) sowie das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW).

Der neue Referenzrahmen Schulqualität soll allen Schulen eine neutrale, objektive und wissenschaftlich fundierte Orientierung bei der Schul- und Unterrichtsentwicklung geben. Über die Statusgespräche mit Ziel- und Leistungsvereinbarungen will das Land zudem einen institutionalisierten Prozess der Qualitätsentwicklung etablieren. Hierbei sollen Schulverwaltung und Schulen gemeinsam beraten, in welchen Bereichen Handlungsbedarfe bestehen. Mit dem Schuldatenblatt soll es außerdem jährlich einen systematischen und kompakten Überblick über die wichtigsten Daten der jeweiligen Schule geben. Im Zentrum sollen die Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler aber auch Informationen zur Zusammensetzung der Schülerschaft und zu den Rahmenbedingungen vor Ort wie etwa die Personalausstattung der Schule stehen.

Weiterführende Infos

Weitere Infos zum Schuldatenblatt finden Sie hier.

Dass der Lehrkräftemangel zu massiven Qualitätseinbußen an den Schulen führt, hat in aller Deutlichkeit zu Schuljahresbeginn eine groß angelegte VBE-Studie aufgezeigt.