‚Digitale Schule‘: Ministerium bleibt Antwort auf auslaufenden Digitalpakt schuldig

Das Kultusministerium hat heute über das Innovationsprogramm ‚Digitale Schule‘ informiert, in dessen Rahmen es verschiedene Digitalprojekte im schulischen Bereich fördern will. Der VBE begrüßt die finanzielle Förderung, kritisiert aber, dass es keine Neuigkeiten zum auslaufenden Digitalpakt gibt.

„Es ist natürlich begrüßenswert, dass das Ministerium diese Projekte im Rahmen des Innovationsprogramms ‚Digitale Schule‘ finanziert. Davon unberührt ist allerdings die Frage, wie es beim Digitalpakt weitergeht. Hier bleibt das Kultusministerium den Schulen weiter eine Antwort schuldig“, kritisiert der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand.

Der VBE-Digitalexperte Oliver Hintzen ergänzt: „Der Digitalpakt berührt die Basis der Digitalisierung an Schulen: Die digitale Ausstattung sowie die langfristige Wartung der digitalen Endgeräte und der IT-Infrastruktur. Hier benötigen die Schulen dringend Planungssicherheit. Stand heute läuft der Digitalpakt aus, ohne dass eine Nachfolgeregelung in Sicht wäre. Stattdessen schieben sich Bund, Länder und Kommunen gegenseitig die Verantwortung zu. Verlierer dieses peinlichen Kompetenzgerangels sind die Schulen.“

Hintergrund

Der Ministerrat hat das Innovationsprogramm ‚Digitale Schule‘ am 21. März 2023 beschlossen. Im Rahmen des Programms will das Land bis 2026 pro Jahr vier Millionen Euro, also insgesamt 16 Millionen Euro, in verschiedene Digitalprojekte im schulischen Bereich investieren. Um die Digitalisierung im Bereich Lehren und Lernen voranzutreiben, fördert das Land beispielsweise das Projekt Robotik in der Grundschule. Hierfür bietet das Landesmedienzentrum (LMZ) insgesamt 101 teilnehmenden Grundschulen entsprechende Fortbildungen, Technik und Unterrichtsmaterialien an. Um das Wissen zu multiplizieren, sollen jede dieser Schulen das Gelernte an mindestens eine Nachbarschule weitergeben.

Ein anderes Projekt ist das vom Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) entwickelte Tool ‚Digitale Schule‘. Mit diesem Tool sollen Schulen eigenständig ihren Digitalisierungsgrad ermitteln können. Über das Tool erhalten die Schulen eine Rückmeldung, wo sie bei der Digitalisierung stehen und wo es noch Handlungsbedarfe gibt. Insgesamt will das Land mit dem Innovationsprogramm ‚Digitale Schule‘ dreizehn verschiedene Projekte fördern.

Weitere Infos

Lesen Sie zum Thema einen Beitrag unseres stellvertretenden Landesvorsitzenden und Digitalexperten Oliver Hintzen: Die unendliche Geschichte – Digitalisierung und Schule.

Die Pressemeldung des Kultusministeriums zum Innovationsprogramm ‚Digitale Schule‘ lesen Sie hier.