VBE zu den gescheiterten Tarifverhandlungen: Falsches Signal zur falschen Zeit

Mit Blick auf die vorerst gescheiterten Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen kritisiert der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand die Abwehrhaltung der Arbeitgber.

Brand wörtlich: „In bestimmten Bereichen, an den Kitas etwa, haben wir einen noch nie
dagewesen Fachkräftemangel. Es ist mir ein Rätsel, wie die Arbeitgeberseite dieses Problem lösen will, wenn sie sich weiterhin den berechtigten Lohnforderungen verweigert. Das Scheitern der Tarifverhandlungen ist genau das falsche Signal zur falschen Zeit. Die Inflation und die gestiegenen Lebenshaltungskosten infolge des Ukraine-Krieges treffen die Beschäftigten mit voller Härte. 10,5 Prozent mehr Lohn sind wirtschaftlich als Ausgleich der Kaufkraftverluste eine realistische und gerechtfertigte Forderung. Die Arbeitgeber haben nun in der Schlichtung eine letzte Chance, um noch ein klares Zeichen der Wertschätzung zu setzen. Ein Reallohnverlust ist für uns jedenfalls nicht hinnehmbar!“

Hintergrund

Der VBE vertritt die Interessen der Kolleginnen und Kollegen durch seine Mitglieder in der Bundestarifkommission seines Dachverbands, dem dbb beamtenbund und tarifunion.

Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) betrifft insgesamt über 2,5 Millionen Beschäftigte direkt oder indirekt. Betroffen sind fast 1,6 Millionen Arbeitnehmende des Bundes, der Kommunen und weiterer Bereiche, für die der TVöD direkte Auswirkungen hat.  Weiterhin geht es um Auszubildende (6.350 beim Bund, 56.300 bei den Kommunen), Praktikantinnen und Praktikanten sowie Studierende in ausbildungsintegrierten dualen Studiengängen. Darüber hinaus sind auch knapp 190.000 Bundesbeamtinnen und Bundesbeamte, Anwärterinnen und Anwärter (16.885 beim Bund) sowie über 500.000 Versorgungsempfängerinnen und -empfänger beim Bund betroffen, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll. Mittelbar hat die Tarifrunde auch Auswirkungen für weitere Bereiche des öffentlichen Dienstes (bspw. Bundesagentur für Arbeit, Deutsche Rentenversicherung).