Digitalpakt 2.0: VBE warnt vor weiteren Verzögerungen

Der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand kritisiert den erneut ausgebrochenen Streit zwischen Ländern und Bund um die Anschlussfinanzierung des auslaufenden Digitalpakts.

Brand wörtlich: „Es muss doch möglich sein, sich im Sinne der Schulen zu einigen. In einer digital vernetzten Welt ist die digitale Ausstattung unserer Schulen kein Luxus, sondern absolutes Pflichtprogramm. Wenn wir im Bildungsbereich zukunfts- und wettbewerbsfähig bleiben wollen, können wir uns bei der Digitalisierung keine weiteren Verzögerungen leisten. Von einer flächendeckenden Ausstattung mit Geräten, leistungsstarkem WLAN und Profis, die die Wartung übernehmen, sind wir immer noch weit entfernt. Es geht aber auch um sinnvolle Softwarelösungen, die unsere Lehrerinnen und Lehrer entlasten und eine innovative Bildung ermöglichen. Ohne Digitalpakt 2.0 bleibt all dies den finanzstarken Kommunen vorbehalten. Hat eine Kommune kein Geld, haben die Kinder Pech. Es geht also auch um die Chancengleichheit der Kinder und Jugendlichen.“

Eine repräsentative Umfrage des VBE Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit forsa hatte erst im Mai aufgezeigt, dass es an jeder siebten Schule keine ausreichende Ausstattung mit digitalen Endgeräten für Schülerinnen und Schüler gibt. An beinahe jeder dritten Schule gibt es zudem keinen technischen Support durch externe Dienstleister oder durch zusätzliche personelle Ressourcen. Und an über der Hälfte aller Schulen ist die Vorbereitung der Lehrkräfte auf den Einsatz digitaler Endgeräte weniger gut bis schlecht.

Hintergrund

In einer eilig einberufenen Pressekonferenz haben verschiedene Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder gestern Alarm geschlagen. Sie wollen, wie im Koalitionsvertrag versprochen, von der Bundesregierung ein klares Bekenntnis zum Digitalpakt 2.0 und einen genauen Fahrplan. Der Digitalpakt 1.0 ist 2019 gestartet und läuft bis 2024, um Schulen mit digitaler Technik auszustatten. Insgesamt gibt der Bund 6,5 Milliarden Euro aus. Die Länder fürchten nun, dass das Geld für einen Digitalpakt 2.0 nicht nur im Haushalt für 2024 fehlt, wie es im Entwurf gerade aussieht, sondern gar nicht mehr eingeplant wird.

Weitere Infos zum Digitalpakt Schule finden Sie hier.