Bildungsmonitor 2023: VBE fordert massive Investitionen in Grundschulen und Kitas

„Die positive Bilanz des Kultusministeriums anlässlich der Resultate des Bildungsmonitors teilen wir nicht“, erklärt der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand. Angesichts der teils dramatischen Ergebnisse fordert er massive Investitionen in Grundschulen und Kitas.

„Im Bildungsmonitor hat kein anderes Bundesland im Ländervergleich seit 2013 mehr Punkte verloren als Baden-Württemberg. Besonders bedenklich: Bei den relativen Bildungsausgaben, also den Ausgaben eines Bundeslandes pro Schülerin und Schüler, landet Baden-Württemberg im Bereich der Grundschule abgeschlagen auf Platz 14 und bei den weiterführenden Schulen nur auf Platz 10. Das sind wahrlich keine Ergebnisse, mit denen man sich brüsten kann. Insebesondere beim Lesen und Hören in Klasse 4 schneidet Baden-Württemberg schlecht ab

Und die sehr guten Ergebnisse bei der Kindergartenbetreuung setzt das Ministerium gerade durch die Aufweichung der Qualitätsstandards wieder aufs Spiel – dass wir auf dem Papier einen so guten Betreuungsschlüssel aufweisen, dürfte allerdings ohnehin stark damit zusammenhängen, dass sich laut Bildungsmonitor in keinem anderen Bundesland weniger Kinder zwischen drei und sechs Jahren in einer Ganztagsbetreuung befinden als in Baden-Württemberg. Wie dramatisch die Verhältnisse an unseren Kitas sind, hat der VBE mit seiner DKLK-Studie 2023, der größten Kita-Studie um deutschsprachigen Raum, in aller Deutlichkeit aufgezeigt.“

Brand fordert vom Land massive Investitionen in die Grundschule sowie eine bessere personelle Versorgung und bessere Möglichkeiten der Sprachförderung an Kitas und Grundschulen. „Wenn wir den Herausforderungen an den Kitas und Grundschulen nicht gerecht werden, können wir davon ausgehen, dass die Probleme sich an den weiterführenden Schulen fortsetzen werden“, so Brand.

Hintergrund

Das Bildungsniveau in Deutschland hat sich laut dem Bildungsmonitor 2023 in den vergangenen Jahren dramatisch verschlechtert. Vor allem in Sachen Schulqualität, Integration und Bildungsarmut zeigt die Studie negative Entwicklungen auf. Im Ländervergleich schneidet Baden-Württemberg zwar einen Platz besser ab als letztes Jahr und landet auf Platz fünf. Im Langzeitvergleich der letzten zehn Jahre verliert allerdings kein anderes Land so stark wie Baden-Württemberg. Die vier forderen Plätze belegen dieses Jahr Sachsen, Bayern, Thüringen und Hamburg.

Der Bildungsmonitor untersucht 13 Handlungsfelder anhand von insgesamt 98 Inidkatoren. Die Ergebnisse sollen aufzeigen, inwieweit ein Bundesland Bildungsarmut reduziert, zur Fachkräftesicherung beiträgt und Wachstum fördert. Die Vergleichsstudie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) wird im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erstellt. Die vollständigen Ergebnisse des Bildungsmonitors 2023 finden Sie hier.

Weitere Infos

Die Ergebnisse der angesprochenen DKLK-Studie 2023 finden Sie hier.