Die Tarifverhandlungen für die Landesbeschäftigten im öffentlichen Dienst sind erfolgreich abgeschlossen. Das Ergebnis: Sofort 1.800 Euro und von Januar bis Oktober 2024 weitere 120 €, so dass die Beschäftgiten insgesamt 3.000 Euro steuerfreie Inflationsprämie erhalten. Zudem gibt es ab November 2024 eine Erhöhung des Gehalts um 200 Euro und ab Februar 2025 um 5,5 Prozent. Bei einer Laufzeit von 25 Monaten ergibt sich somit eine durchschnittliche Erhöhung der Entgelte um über 11 Prozent.
„Unsere Forderungen sind damit erfüllt. Der Abschluss ist ein großer Erfolg, wir ziehen mit Bund und Kommunen gleich. Nach harten Verhandlungen des VBE und seines Dachverbands, dem deutschen beamtenbund und tarifunion (dbb), zeigt sich die Wertschätzung des Arbeitsgebers dieses Mal nicht nur in Worten, sondern auch im Entgelt“, kommentiert der VBE-Vorsitzende Gerhard Brand den erzielten Tarifabschluss.
Das erfolgreiche Ergebnis ist nicht zuletzt auch jenen zu verdanken, die seit Wochen auf den Straßen auf sich aufmerksam gemacht und für einen guten Tarifabschluss gekämpft haben. Rita Mölders, stellvertretende VBE Bundesvorsitzende für den Arbeitsbereich Tarifpolitik, sieht darin einen Katalysator für die Gespräche: „Die Demonstrationen haben den Verhandlungsführern deutlich den Rücken gestärkt. Noch nie waren so viele Beschäftigte auf der Straße, um für die Forderungen zu kämpfen. Dieses deutliche Zeichen konnten die Arbeitgebenden nicht ignorieren. Das Ergebnis haben wir gemeinsam erzielt.“ Damit verweist sie auch auf andere Beschäftigte im Landesdienst: „Geschlossenheit und die Solidarität unter den Fachgewerkschaften des dbb beamtenbund und tarifunion waren prägend für diese Einkommensrunde. Deshalb sind wir auch stolz darauf, eine Mindesterhöhung um 340 Euro ausgehandelt zu haben.“
Für Lehrkräfte besonders relevant: „Seitens der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) gibt es eine Gesprächszusage für das Jahr 2024 zur Entgeltordnung Lehrkräfte. Die ist dringend notwendig, auch, um dem eklatanten Lehrkräftemangel entgegenzutreten“, so Mölders.
Die wesentlichen Eckpunkte der Einigung:
- Ein steuer- und sozialabgabenfreier Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro (stufenweise Auszahlung ab Dezember 2023).
- Ab dem 1. November 2024 Erhöhung der Tabellenentgelte um 200 Euro (Sockelbetrag) und ab dem 1. Februar 2025 um 5,5 Prozent (Anpassung des Erhöhungsbetrags auf 340 Euro, wo dieser Wert nicht erreicht wird).
- Ausbildungs- und Praktikantenentgelte werden zum gleichen Zeitpunkt um 150 Euro erhöht.
- Vertragslaufzeit: 25 Monate.
„Der nächste Schritt ist auch schon klar: Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass die Länder den Tarifabschluss zeitgleich und systemgerecht auf die Beamten und Versorgungsempfänger übertragen. Zeitspiel werden wir nicht dulden“, erklärt der VBE-Vorsitzende Brand.
Hintergrund
Von dem Abschluss mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) sind etwa 3,5 Millionen Beschäftigte betroffen: Direkt ca. 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte der Bundesländer (außer Hessen), indirekt außerdem ca. 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte der entsprechenden Länder und Kommunen sowie rund eine Million Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger.
Weitere Infos
Weitere Infos zum erzielten Abschluss für den öffentlichen Dienst der Länder finden Sie auf den Seiten unseres Dachverbandes dbb. Infos zu den vorausgegangenen Streikaktionen finden Sie außerdem hier.