G9 gefährdet Reformvorhaben an Kitas und Grundschulen

Der VBE-Vorsitzende Gerhard Brand warnt vor den Folgen von G9 auf die Reformvorhaben in der frühkindlichen Bildung.

„Sowohl an den Kitas als auch den Grundschulen stünden bei einer Rückkehr zu G9 dringend erforderliche Reformen auf der Kippe. Wir empfehlen der Landesregierung dringend das zu tun, was sie schon lange sagt: Nämlich die Sprachförderung an Kitas und Schulen auszubauen. Dazu bräuchte es zunächst mehr Stunden im Bereich der Grundschule zur Förderung von Kindern mit Sprach- und Lesedefiziten. Gleich den anderen Schularten muss die Grundschule endlich mit Pool- und Differenzierungsstunden ausgestattet werden, um gezielt mit den Kindern arbeiten zu können. Sinnvoll wäre es außerdem, die Sprachförderung in den Kitas auszubauen und ein gebührenfreies letztes Kita-Jahr zu ermöglichen. Dies wären Reformen, die zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit beitragen und die Bildung vom Kopf auf die Füße stellen“, so der VBE-Vorsitzende wörtlich.

Hintergrund

Ein von der Landesregierung eingesetztes Bürgerforum zur Dauer des Gymnasiums rät zu einer Verlängerung von acht auf neun Jahren. Als Reaktion gab das Kultusministerium bekannt, in den nächsten Monaten einen Vorschlag für ein G9 erarbeiten zu wollen. Ministerpräsident Kretschmann hatte zuvor auf einer Landespressekonferenz erklärt, dass er nicht mit einer schnellen Rückkehr zu G9 etwa im nächsten Schuljahr rechne.

Das aus „Zufallsbürgern“ zusammengesetzte Bürgerforum hatte sich wochenlang zum Thema G9 beraten. In seinem Gutachten spricht sich das Forum für „ein neues G9 als Regelfall an allgemeinbildenden Gymnasien“ aus. Gleichzeitig solle es aber „G8-Schnellläufer-Züge an großen Gymnasien oder Gymnasien mit spezieller Profilbildung“ geben.

Weitere Infos

Mit welchen Herausforderungen Kitas und Grundschulen kämpfen, haben die DKLK-Studie 2023 und die VBE-Umfrage zur Unterrichtsversorgung in Baden-Württemberg aufgezeigt. Informationen des Kultusministeriums zum Bürgerforum G8/G9 finden Sie hier.