![VBE Brief an den Nikolaus](https://www.vbe-bw.de/wp-content/uploads/2024/12/ING_19013_04945-280x280.jpg)
Es geht mit großen Schritten in Richtung Weihnachten, aber davor kommt erst einmal der Nikolaus vorbei, der in die Stiefel kleine Überraschungen steckt. Vielleicht sind es bei manchen Mandarinen, Nüsse, ein Paar gestrickte Socken und Kleinigkeiten, die das Warten auf Weihnachten versüßen. Der VBE hat sich gefragt, was sich Lehrkräfte an den Grundschulen, den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren und das Personal in den Kitas denn wünschen und hat einen Brief an den Nikolaus geschrieben…
Lieber Nikolaus,
wir verzichten dieses Jahr auf unsere eigentlich wohlverdienten Geschenke und belassen den Stiefel im Schuhregal. Dieses Jahr wollen wir nur das haben, was uns sowieso zusteht. Du fragst dich wahrscheinlich, was steht denn den Lehrkräften an den Grundschulen, den Lehrkräften an den Sonderpädogischen Bildungs- und Beratungszentren und dem Personal in den Kitas zu?
Wir denken, es sind lernförderliche Bedingungen für die Kinder, aber auch gute Arbeitsbedingungen für die Lehrerinnen und Lehrer und die Kita-Fachkräfte.
Was braucht es dafür an den Kitas?
- Eine Personalversorgung von mindestens 110 Prozent an unseren Kitas, um Engpässe zu vermeiden und einen kontinuierlichen Betreuungsalltag zu gewährleisten.
- Eine deutlich verbesserte Fachkraft-Kind-Relation, die es erlaubt, individuell und bedarfsgerecht auf die Kinder einzugehen.
- Tarifgerechte Bezahlung für alle Fachkräfte, die ihre wertvolle Arbeit widerspiegelt;
- Verlässliche Vorbereitungszeit für die pädagogische Arbeit, um Konzepte zu entwickeln und individuelle Förderungen zu planen.
- Eine Reduzierung der Bürokratie, damit mehr Zeit für die direkte Arbeit mit den Kindern bleibt.
- Investitionen in moderne und kindgerechte Infrastruktur, die den Bedürfnissen aller gerecht wird.
- Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen, die vom Arbeitgeber gefördert werden und zeitlich möglich sind.
- Eine angemessene Leitungsfreistellung, die den Kitaleitungen ausreichende Entlastung und Unterstützung bietet.
- Unterstützungsangebote für die Gesundheit des Fachpersonales und Supervisionen, um die mentale und körperliche Gesundheit der Fachkräfte zu stärken.
Was braucht es dafür an den Grundschulen?
- Eine Lehrkräfteversorgung von mindestens 110 Prozent an unseren Schulen.
- Multiprofessionelle Teams an unseren Schulen.
- A13 für Grundschullehrkräfte.
- Die Fortführung von Lernen mit Rückenwind.
- Mehr Flexibilisierung bei der Kontingentstundentafel an den Grundschulen.
- Die Einführung von Ethik an Grundschulen, denn immer weniger Kinder nehmen am Religionsunterricht teil.
- Endlich Poolstunden an unseren Grundschulen, die wir für Differenzierungs- und Förderstunden nützen können.
- Die Kooperation Kindertageseinrichtung – Grundschule muss mit ausreichend Anrechnungsstunden hinterlegt werden.
- Zusätzliche räumliche, sächliche, finanzielle und personelle Voraussetzungen für Inklusion.
- Kleinere Klassen mit höchstens 22 Kindern.
Was braucht es dafür an den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren?
- Wertschätzung für die SBBZen und deren Arbeit.
- eine Personalversorgung von mindestens 110 Prozent mit qualifizierten Fachlehrkräften (GENT und KMENT) und Sonderpädagogen.
- kleinere Klassen
- Bürokratieabbau (vor allem hinsichtlich Regelungen und Vorschriften)
- mehr Arbeitszeit für Hausmeister, Sekretärinnen…
- neue Programme, wie BO-Aktiv, ESS, LOBW UP… müssen zuverlässig funktionieren und langfristig gedacht sein; keine „Fließbandarbeit“ durch ständige Neuerungen, die parallel laufen und nicht miteinander vernetzt sind, in unseren SBBZen
- transparente, frühzeitige Bekanntgabe von Inklusionsstandorten
- zuverlässige räumliche und materielle Ressourcen für die Lehrkräfte in der Inklusion
- wieder mehr Stunden in der Direktzuweisung für die SBBZen für immer komplexer werdende Förderbedarfe (wie z.B. ASS oder FASD)
Der VBE BW bedankt sich an dieser Stelle bei allen Kolleginnen und Kollegen für den großartigen Einsatz und wird sich, falls es der Nikolaus nicht hinbekommt, in den Gesprächen mit dem Kultusministerium für die Umsetzung der obigen Forderungen einsetzen.