Kurz vor Ende des Digitalpakts 1.0 haben Bund und Länder die Absicht bekundet, wieder 5 Milliarden Euro in einen Digitalpakt 2.0 zu investieren. Der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand befindet: „Ein längst überfälliger Schritt in die richtige Richtung“. Allerdings handele es sich nur um eine Absichtserklärung, entschieden sei dabei bis auf die jeweils hälftige Kostenübernahme noch nichts.
Weiter erklärt Brand: „Bund und Länder haben erneut die Chance verpasst, einen langfristigen und dauerhaft tragfähigen Plan zu entwickeln. Ärgerlich ist auch, dass die Länder für den angedachten Digitalpakt 2.0 bereits laufende Projekte als Mittel deklarieren und sich somit um die geforderten 2,5 Milliarden drücken können. Am Ende bleibt dann nur noch die Hälfte an Geld für neue Projekte übrig“.
Der stellvertretende VBE-Landesvorsitzende und Digitalexperte Oliver Hintzen ergänzt: „Wir sehen noch viele Hausaufgaben aufseiten der politischen Entscheidungsträger. Das Wichtigste ist, dass Bund, Länder und Kommunen aus den Fehlern des Digitalpaktes 1.0 lernen“. In diesem Sinne fordere der VBE:
- Frühzeitige Einbindung von Praktikern aus Schulen und Kommunen und dadurch Vereinfachung der Antragsverfahren.
- Abkopplung von Kosten für IT-Sicherheit und Administration aus dem Digitalpakt mit Zusage der dauerhaften Kostenübernahme der Länder und Kommunen ohne Belastung der Schulbudgets.
- Deutliche Entlastung für Personal an Schulen durch Anhebung von Anrechnungsstunden.
- Erweiterung der externen Unterstützung für Schulen.
- Mögliche Rücklagenbildung bei nicht verwendeten Geldern aus dem Digitalpakt über den Förderzeitraum, die ausschließlich für Digitalisierung an Schulen verwendet werden darf.
Brand und Hintzen mahnen Bund, Länder und Kommunen zu besonnenen und zielführenden Entscheidungen: „Blockadehaltungen und parteipolitische Spielchen verhindern digitalen Fortschritt in Schulen. Schnellschüsse, die Schulen mehr belasten statt entlasten, gab es in letzter Zeit genügend!“
Weitere Infos
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bildungsministerkonferenz bekräftigen in einer Pressemeldung ihre Entschlossenheit, den neuen Digitalpakt 2.0 voranzutreiben. Mehr dazu lesen Sie hier.
Das Kultusministerium Baden-Württemberg hat zudem in einer eigenen Pressemeldung über die angedachte Finanzierung des Digitalpakt 2.0 informiert. Diese Meldung können Sie hier einsehen.
Aktuelle forsa-Daten des VBE zum Stand der Umsetzung der schulischen Digitalisierung finden Sie außerdem hier.