VBE: Thema Unterrichtsversorgung – Lehrerinnen und Lehrer fallen nicht vom Himmel

VBE-Landesvorsitzender Brand zum Thema „Unterrichtsversorgung“. Lehrerinnen und Lehrer fallen nicht vom Himmel. Statt Schuldzuweisung sollte die Attraktivität des Lehrerberufes gesteigert werden.

„Der Lehrernachwuchs fällt nicht vom Himmel. An Pädagogischen Hochschulen ausgebildete Lehrkräfte gibt es nur langfristig. Das Studium dauert zehn Semester, daran schließen sich anderthalb Jahre im Vorbereitungsdienst an.“ Mit diesen Worten nimmt Gerhard Brand, VBE-Landesvorsitzender, zum Thema über die sinkende Unterrichtsversorgung an Schulen in Baden-Württemberg Stellung: „Trotz jahrelangen Drängens des VBE wurde keine verantwortungsvolle Personalplanung betrieben. Ein Versäumnis, dass sich auch die vorherige Landesregierung anlasten muss. Ein Jahrzehnt lang wurde von der Kultusverwaltung gebetsmühlenartig heruntergeleiert, man habe genügend qualifizierten Nachwuchs. Dieser Nachwuchs ist in bedeutendem Umfang in andere Bundesländer abgewandert oder in die Schweiz.“ „Das sind große Versäumnisse“, wirft Brand ein.

Die vorherige Landesregierung hat es versäumt, den Lehrerberuf attraktiv zu machen, damit geeignete Bewerberinnen und Bewerber ihre Zukunft dort sehen. Und auch die neue Landesregierung glänzt nicht gerade mit guten Ideen. Insbesondere an den Sonderpädagogischen Bildung- und Beratungszentren sieht es mit dem Nachwuchs düster aus. Darüber hinaus wird die Besetzung von Schulleitungspositionen immer schwieriger. Besonders in der Grundschule unterscheidet sich das Gehalt für die Leitungsposition nur unwesentlich vom Gehalt einer Lehrkraft. Dafür nimmt die Aufgabendichte kontinuierlich zu. „Die Bewerbung auf eine Schulleiterstelle ist für Lehrerinnen und Lehrer so attraktiv, wie das Ausfüllen einer Steuererklärung oder der Besuch beim Zahnarzt“, stellt Brand fest.

Der VBE-Landesvorsitzende abschließend: „Diese Verwerfungen sind allen Fraktionen im Landtag bekannt. Der ständige Hinweis auf die Personalkosten verstärkt das Dilemma für alle Schulformen. Der VBE erwartet statt kurzsichtigen Ersatzlösungen über Quer- und Seiteneinsteiger oder der Reaktivierung von Pensionären, eine angemessene und attraktive Ausrichtung aller Lehrämter zur langfristigen Sicherung der baden-württembergischen Schulqualität.

Anders als in Baden-Württemberg haben andere Bundesländer auf den Nachwuchsmangel bereits durch sehenswerte Anreize in der Besoldung und durch eine frühe Bindung der Junglehrerinnen und –lehrer reagiert.

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