Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg bestärkt die Kultusministerin, wenn sie an den Schulen des Landes auf Leistung setzen will. „Leistungen einzufordern ist weder unpädagogisch noch unmenschlich. Im Gegenteil: eine Leistung in der Schule zu erbringen, sollte motivierend und persönlichkeitsstärkend sein“, unterstreicht der VBE-Sprecher. Ein Unterricht, der – egal bei welcher Schulstruktur – Leistungsanforderungen vernachlässige, benachteilige lustlose und schwächere Schüler und schade auch den leistungsorientierteren.
Eine Schule ohne Leistungsanforderung wird weder ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag noch dem meist vorhandenen Leistungswillen der Kinder gerecht. Eltern und Lehrer müssen daher die in der Regel natürliche positive Grundeinstellung der Kinder zur eigenen Leistung erhalten und fördern. Dabei sollen Leistungsanforderungen nicht nur auf den kognitiven Bereich beschränkt bleiben, sondern auch das Einfühlungsvermögen, das soziale Engagement und die Freude an Musik, Sport und Kunst stärken.
Nach Auffassung des VBE muss eine Schule, deren Bildungsziel „Mündigkeit der Schüler“ lautet, Kinder und Jugendliche zu aktiven und selbständigen Bürgern erziehen; Bürger, die auch in der Dynamik eines gesellschaftlichen Umbruchs bestehen können. Lernen in einer demokratischen Leistungsgesellschaft hat deshalb immer emanzipatorischen Wert. Gleichzeitig muss gewährleistet sein, dass Schüler mit geringerer Leistungsfähigkeit aufgebaut, verlässlich gefördert und zu einem angemessenen Bildungsniveau geführt werden, ganz gleich an welcher Schulart sie sind. Dafür benötigen alle Schulen ausreichende Differenzierungsstunden sowie zusätzlich Unterstützung durch Eltern, Sozialpädagogen und bei Bedarf durch Schulpsychologen und Therapeuten.
Eine weitere wesentliche Aufgabe der Schule ist es, den Schülern Kompetenz zum Lernen zu vermitteln. Denn nur wer in der Lage ist, Lernprozesse selbsttätig zu organisieren und effektiv durchzuführen, kann die eigene Leistungsfähigkeit auf Dauer erhalten und erweitern.