VBE ruft zur Protestveranstaltung nach Stuttgart
Stuttgart. „Bei sprudelnden Steuermehreinnahmen den Lehrern im Beamtenverhältnis spürbare finanzielle Sonderopfer abzuverlangen und sie gleichzeitig für den grün-roten Bildungsaufbruch mit einer völlig neuen Schulart motivieren zu wollen, ist in gewisser Weise schizophren“, artikuliert der Sprecher des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg das Unverständnis der meisten Beamten für die erneuten Sparmaßnahmen.
Wenn die neue grün-rote Landesregierung im Schulbereich einen Aufbruch in Richtung Gemeinschaftsschulen wagen will, benötigt sie besonders motivierte Lehrer. Wenn nun zu der in letzter Zeit ständig zunehmenden Mehrarbeit der Schulleitungen und Lehrer auch noch einseitig finanzielle Sparmaßnahmen draufgesattelt werden, ist ein Punkt erreicht, der die Reformfreude der Pädagogen erstarren und den ganzen Unmut gegen den Arbeitgeber ausbrechen lässt.
Der VBE hat – wie alle anderen Fachorganisationen im Beamtenbund (BBW) – Mitglieder und alle dem VBE nahestehenden Pädagogen mobilisiert, zu einer zentralen Protestkundgebung nach Stuttgart in die Liederhalle geladen und dazu Busfahrten selbst aus entfernten Teilen des Landes organisiert (siehe auch Anlagen). Ministerpräsident Kretschmann und Sprecher der im Landtag vertretenen Parteien werden sich dem ob der durchgesickerten „Giftliste“ immer offener geäußerten Unmut der Beamtenschaft am 3. März ab 10.00 Uhr stellen.
VBE-Chef Gerhard Brand schimpft: „Schulden zu reduzieren ist ein hehres Unterfangen, das jede Regierung gerne hinbekommen möchte. Es ist aber schon irgendwie perfide, ausgerechnet wieder die Landesbediensteten zur Kasse zu bitten, nur weil die sich als loyale Beamte nicht richtig ´wehren` dürfen und Personalausgaben nun einmal ein dicker Unkostenposten im Finanzhaushalt sind.“
Der VBE erteilt dem begehrlichen Ansinnen der grün-roten Regierung nach strukturellen Eingriffen bei der Beamtenbesoldung, der Beihilfe und den Versorgungsbezügen eine klare Absage: Beamte und Pensionäre werden nicht schon wieder für einseitige Sonderopfer den Kopf oder – präziser formuliert – die Geldbörsen hinhalten.
27. Februar 2012