Neues Qualitätskonzept des Kultusministeriums

Die Institutionen, die in Baden-Württemberg die schulische Bildung begleiten, werden umstrukturiert. Das kündigte Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann auf einer Pressekonferenz am 28. Juni in Stuttgart an. Gleichzeitig kündigte sie die Einrichtung des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung und des Instituts für Bildungsanalysen an. Diese sollen nach entsprechender Vorbereitung am 1. Januar 2019 ihre Arbeit aufnehmen. Durch diese Umstrukturierungen wird das Landesinstitut für Schulentwicklung aufgelöst.

Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann hat am 28. Juni in Stuttgart ein Qualitätskonzept vorgestellt, um die Leistungsfähigkeit des baden-württembergischen Schulsystems langfristig zu verbessern. Auf einer Pressekonferenz in Stuttgart kündigte sie eine damit einhergehende Umstrukturierung an. Künftig sollen zwei Institute zentral die Bereiche Bildungsmonitoring, Analysen, Lehrerbildung sowie Unterstützung und Beratung übernehmen.

Neues Qualitätskonzept soll Zersplitterung beenden

Mit der Umstrukturierung reagiert die Kultusministerin laut eigener Aussage auf zwei Schwachstellen im baden-württembergischen Bildungssystem. Praktiker und Experten hatten vehement kritisiert, dass kein abgestimmtes und professionelles Bildungsmonitoring in Baden-Württemberg existiert. Außerdem kam Kritik an der Lehrerfortbildung zum Ausdruck. Hier hatten sich Lehrerinnen und Lehrer über eine zu starke Zersplitterung und unklare Verantwortlichkeiten beschwert.

Bei Ihren Erläuterungen wies die Ministerin immer wieder darauf hin, dass Lehrerinnen und Lehrer diese Kritik auch in einer Online-Umfrage des Kultusministeriums geäußert hatten. Sie verwies ebenfalls auf zahlreiche Veranstaltungen des Kultusministeriums und der Parteien mit den Bildungsverbänden und namhaften Experten, bei denen auch der Verband Bildung und Erziehung Baden-Württemberg die Interessen seiner Mitglieder eingebracht hatte. Als weiteren Grund für die Umstrukturierung und ein neues Qualitätskonzept gab Dr. Eisenmann das schlechte Abschneiden in zahlreichen Leistungstests an. Erst kürzlich haben die VERA 8 Ergebnisse Baden-Württemberg erneut kein gutes Bild bescheinigt.

Das Institut für Bildungsanalysen und das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung

Um die Kritikpunkte auszumerzen und das baden-württembergische Bildungssystem zukunftsfähig zu machen, beabsichtigt das Kultusministerium, zwei neue Institute einzuführen. Zum einen das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung. Aufgabe dieses Zentrums ist einerseits die Beratung der Schulen und die Erarbeitung sowie Bereitstellung von Unterrichtsmaterial. Andererseits soll sich das Zentrum auch um die Lehrerfortbildung kümmern.

Zum anderen wird das Institut für Bildungsanalysen neu eingerichtet. Das Institut hat den Auftrag, ein strategisches Bildungsmonitoring zu etablieren. Als Ziel des Instituts gab die Ministerin aus, Bildungsprozesse auf wissenschaftlicher Basis zu beobachten und zu dokumentieren, um Ansatzpunkte für Verbesserungen identifizieren zu können. Damit soll es möglich sein, zielgerichtet auf Probleme zu reagieren. Das Institut für Bildungsanalysen kümmert sich also um Messung, Diagnose und Empfehlungen.

Neue Institute sollen am 1. Januar 2019 eingerichtet werden

Damit ist auch klar, dass sich bei den bisher für diese Aufgaben zuständigen Institutionen einiges verändert. So kündigte die Ministerin an, dass die Aufgaben der Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung vollständig auf das neue Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung übergehen werden. Außerdem wird das Landesinstitut für Schulentwicklung in seiner bisherigen Form aufgelöst. Dessen Aufgaben übernehmen die beiden neu eingerichteten Institutionen. Nicht zuletzt werden auch die Regierungspräsidien und die Staatlichen Schulämter entlastet.

Die neuen zu gründenden Institute sollen laut Zeitplan der Ministerin am 1. Januar 2019 eingerichtet werden. Diese stehen dann unter der Rechts- und Fachaufsicht des Ministeriums und werden von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet. Schon vor den Sommerferien soll eine Lenkungsgruppe eingerichtet werden, die sich mit Detailfragen und weiteren Schritten zur Umsetzung des neuen Qualitätskonzepts beschäftigt. Für den Steuerzahler entstehen dabei keine zusätzlichen Kosten. Für das neue Konzept hat die Ministerin keine zusätzlichen Ressourcen bzw. Stellen im Finanzministerium beantragt.

Die Pressemeldung des Kultusministeriums finden Sie hier.

Die Zumeldung des VBE Baden-Württemberg können Sie hier abrufen.