Hauptvorstandssitzung in Pforzheim:

VBE sieht weitsichtige Bildungspolitiker im Land eindeutig in der Minderheit

Pforzheim. Auf der Hauptvorstandssitzung des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg am 12. Oktober 2012 äußerten die Vorstandsmitglieder ihren Unmut über Bildungspolitiker, die sich zu wenig oder gar nicht für die Schulen im Land stark machen. Wackelige Leh­rerstellen, Unterrichtsausfall, Reformen ohne Ende bei mangelhaften Ressourcen und unzureichend ausgebildetem Personal sind nicht vereinbar mit dem Anspruch junger Menschen auf verlässliche und qualitativ hochwertige Bildungsangebote des Staates.

Die Lehrerinnen und Lehrer im VBE legen höchsten Wert auf Professionalität, um den steigenden Anforderungen und der großen Verantwortung im Beruf gerecht zu werden. Die­sen Maßstab will der VBE ohne Abstriche auch an Politiker angelegt wissen. Faule Kom­promisse, billiger Populismus, Sparen am falschen Ort und pädagogische Kurzsichtigkeit führen zu Qualitätsverlusten im Bildungssystem. „Das können wir uns angesichts der hohen Bedeutung der Bildung für den Wohlstand und die Zukunft des Landes nicht leisten“, sagt VBE-Chef Gerhard Brand.

Die wichtigste Unterstützung für die Lehrerinnen und Lehrer ist eine weitsichtige und nachhaltige Bildungspolitik. Deshalb ist höchste Professionalität in den bildungspolitischen Ämtern notwendig. Es ist nicht hinnehmbar, dass im Zeitalter ständiger Leistungskontrollen im Bildungswesen und Evaluationen ausgerechnet die Bildungspolitiker, die die eigentliche Verantwortung tragen, sich beharrlich jeglicher Qualitätsprüfung entziehen. Wir haben einen zunehmenden Mangel an sehr guten Bildungspolitikern, die tragfähige Visionen haben, die bereit sind, für diese den Finanzminister in seine Schranken zu weisen und kurzsichtige Ab­baumaßnahmen im Bildungswesen entschieden bekämpfen.

Der VBE will Bildungspolitiker, denen man Anerkennung und Wertschätzung zollen kann und die die Pädagogen bei der Erfüllung ihrer anspruchsvollen Aufgabe als Fachleute für das Lehren und Lernen tatkräftig unterstützen.

In der Bildungspolitik zeigt sich leider immer mehr, dass viele Versprechungen offenbar lediglich Versprecher waren. Der VBE erinnert an die für 2015 zugesagten jährlichen 10 Pro­zent des Bruttoinlandsprodukts für Bildung und Forschung oder an die Zusage des Landes, bei Rückgang der Schülerzahlen die Mittel im System zu belassen. Von den Lehrern wird immer erwartet, dass sie die Folgen kurzsichtiger Bildungspolitik zu ihren eigenen Lasten wieder ausgleichen. Einstimmig verabschiedete der VBE-Hauptvorstand die Resolution „Gu­te Bildung kostet Geld“:

Resolution

 

 

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