Der VBE macht sich dafür stark, die Arbeitsbedingungen von Lehrkräften zu verbessern. Wer motivierte Lehrkräfte haben will, muss dafür Sorge tragen, dass die Rahmenbedingungen passen. Nur so gewinnt der Beruf der Lehrerin oder des Lehrers wieder an Attraktivität, nur so werden sich jungen Menschen dafür entscheiden, Lehrkraft zu werden. Den Kolleginnen und Kollegen werden aber viele Zusatzaufgaben aufgeladen. Das heißt, dass sie sich weniger auf ihre originäre Arbeit – dem Unterricht und dessen Vor- und Nachbereitung – fokussieren können. Auch für Schulleitungen wird Aufwand für zusätzliche Aufgaben immer größer.
Unser Credo heißt deshalb: Entlastung statt Belastung!
Entlastung kann auf vielen verschiedenen Ebenen stattfinden:
Für Grund-, Haupt-, Werkreal- und Realschule, die Gemeinschaftsschule sowie für die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren fordert der VBE eine verlässliche Lehrkräfteversorgung von 110 Prozent. Die Deputate an diesen Schularten müssen gesenkt und die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte muss neu bewertet werden.
Für die Grundschule fordern wir:
Die Klassengröße muss an Grundschulen muss gesenkt werden. Die Zusammenarbeit zwischen Kita und Schule muss mit deutlich mehr Kooperationsstunden versehen werden.
Wir fordern eine angemessene Zahl von Stunden, um Kinder zu fördern, die beispielsweise eine Lese-Rechtsschreibschwäche, ADHS oder Dyskalkulie aufweisen.
Für die Werkreal- und Hauptschule fordern wir:
Der Klassenteiler muss gesenkt werden. Zudem muss die Schulart personell wie materiell besser ausgestattet werden.
Für die Realschulen fordern wir:
Die Belastung der Lehrkräfte an den Realschulen ist stark angestiegen – daher fordert der VBE eine deutliche Anhebung des allgemeinen Entlastungskontingents. Damit Schulleitungen entlastet werden, muss die Organisationsstruktur großer Realschulen mit über 540 Schülerinnen und Schülern der von Berufsschulen oder Gymnasien angeglichen werden.
Für die Gemeinschaftsschulen fordern wir:
Die Gemeinschaftsschule ist feste Säule in der baden-württembergischen Bildungslandschaft und muss gestärkt werden. Der VBE ist der Auffassung, dass ausreichend materielle, zeitliche und auch personelle Ressourcen einer verbindlichen Ganztagsschule mit einem eigenen pädagogischen Profil zur Verfügung gestellt werden müssen. Lehrkräften an Gemeinschaftsschulen muss die Gelegenheit gegeben werden, in A13 besoldet zu sein.
Für die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren fordern wir:
Die Lehraufträge sind den stark gestiegenen Anforderungen anzupassen. Zeiten für Teambesprechungen, Diagnostik, Dokumentation, Beratung und Elterngespräche müssen als Deputatsstunden in den Lehrauftrag einfließen.
Inklusive Klassen:
Inklusive Klassen sollen bei Bedarf von zwei Lehrkräften – einer allgemeinbildenden Lehrkraft und einer sonderpädagogischen Lehrkraft – unterrichtet werden. Wo der Bedarf für eine inklusive Beschulung einer Klasse mit zwei Lehrkräften besteht, spricht sich der VBE dafür aus. Dies darf jedoch nicht zu Lasten der sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren gehen. Inklusive Beschulung gelingt nur, wenn räumliche, sachlich und personelle Ressourcen gestellt und multiprofessionelle Teams eingesetzt werden.