50 Jahre VBE Baden-Württemberg: Landesverband feiert glanzvolles Jubiläumsfest

Seit einem halben Jahrhundert setzt sich der VBE Baden-Württemberg für bessere Arbeitsbedingungen an Kitas und Schulen ein. Einer Geburtstagsfeier im Jubiläumsjahr 2021 machte die Pandemie allerdings einen Strich durch die Rechnung. Umso größer war nun die Freude, als das Geburtstagsfest am 25. März 2022 nachgeholt werden konnte. Gemeinsam mit dem Bundesvorsitzenden, der Kultusministerin und vielen weiteren Ehrengästen feierten 400 Mitglieder eine denkwürdige Jubiläumsgala in der Stuttgarter Filderhalle.

„Wir können stolz sein auf unseren VBE, der heute mit etwas Verspätung 50 Jahre alt geworden ist. Wir können stolz sein auf einen Verband im Wandel der Zeit, der sich im Kern aber stets treu geblieben ist“, würdigte der Landesvorsitzende Gerhard Brand per Videoansprache seinen VBE. Aufgrund einer nicht ausgestandenen Corona-Infektion musste der Landeschef die Feier im Livestream verfolgen.

„Bildung und Erziehung haben das Verständnis für Demokratie zu wecken und demokratisches Verhalten und Handeln einzuüben. Die Bildung aller an Recht und Demokratie ermöglicht ein geordnetes Zusammenleben und sichert die Entfaltung des Einzelnen als Person in der Gesellschaft“, zitierte Brand aus der Präambel der Verbandssatzung und ergänzte: „Dafür steht der VBE ein! Das ist unser Auftrag! Und damit wir das erreichen können, brauchen wir alle in der Bildung, ob in der Kindertagesstätte oder in der Schule, bestmögliche Arbeitsbedingungen!“

„Herr Brand, das ist ihr Applaus!“, ruft Moderator Michael Gaedt ins Telefon. Der Stuttgarter Schauspieler, Sänger und Showmaster, bundesweit bekannt durch seine Kleinkunstgruppe „Die kleine Tierschau“, führte durch den Abend und überraschte ein ums andere Mal mit seinen Einfällen. So ließ Gaedt es sich nicht nehmen, nach der Rede des Landesvorsitzenden diesen spontan auf seinem Handy anzurufen. Mit seinen bunten und mitunter schrillen Einlagen balancierte Gaedt gekonnt auf dem schmalen Draht zwischen Lachen und entrüstet sein. Der Landesvorsitzende jedenfalls freute sich ob des unerwarteten Anrufs, bedankte sich und wünschte allen anwesenden Gästen eine gute Jubiläumsfeier.

Schopper: „Ich gratuliere wirklich sehr gerne zum 50-jährigen Bestehen dieses Verbandes.“

Als zweite Festrednerin beglückwünschte Kultusministerin Theresa Schopper den VBE für sein langjähriges und wirkungsstarkes Zusammenspiel mit der Bildungspolitik: „Ich gratuliere wirklich sehr gerne zum 50-jährigen Bestehen dieses Verbandes. Danke für die hervorragende Zusammenarbeit und das unermüdliche Engagement des VBE. Denn die guten Rahmenbedingungen für die Bildungspolitik im Lande können wir nur vereint schaffen! Auch wenn wir in unterschiedlichen Rollen uns nicht immer einig sind.“

Der Ministerin war es zugleich ein besonderes Anliegen, das pädagogische Berufsbild zu würdigen und gegen Anfeindungen in Schutz zu nehmen. Schopper betonte „dass die Pädagoginnen und Pädagogen, die Erzieherinnen und Erzieher der Dreh- und Angelpunkt für die guten Bildungsangebote sind. Denn ohne die gute Arbeit der Lehrkräfte, ohne die gute Arbeit in der Kleinkindbetreuung, wäre alles nichts. Ich weiß, wie wichtig Sie in Ihrer Professionalität, in Ihrer Zuneigung und Ihrer Wertevermittlung für Kinder und Jugendliche sind. Von daher ist es mein Credo, dass wir gegen das gern betriebene Lehrerbashing einstehen und klare Kante zeigen. Da muss man auch als Kultusministerin eine eindeutige Haltung zeigen.“

„Der VBE steht heute wie vor 50 Jahren für Bildungsgerechtigkeit und demokratische Bildung“

Der VBE-Bundesvorsitzende Udo Beckmann lenkte in seiner Rede die Aufmerksamkeit auf die aktuell schwierigen Rahmenbedingungen für Bildung und Erziehung: „Von bewegten Zeiten zu sprechen, erscheint nicht mehr angemessen. Es sind aufgewühlte Zeiten, deren Folgen wir in den Schulen und in der Gesellschaft vermutlich noch lange spüren werden.“ Beckmann verwies auf zwei Jahre des pandemiebedingten Ausnahmezustandes und die Auswirkungen des grausamen Angriffskrieges auf die Ukraine. Vor diesem Hintergrund werde deutlich „welchen Stellenwert Bildung an sich und demokratische Bildung im Besonderen und damit die Arbeit einer Bildungsgewerkschaft im 21. Jahrhundert haben. Der VBE steht heute wie vor 50 Jahren für Bildungsgerechtigkeit und demokratische Bildung.“

Dem baden-württembergischen Landesverband sprach Beckmann eine Sonderrolle bei der Entstehung des VBE Bundesverbandes zu: „Der Name, der uns heute mehrheitlich eint, wäre wohl ein anderer, wenn es zur Gründung des VBE nicht die Initiative aus Baden-Württemberg gegeben hätte. Er entstand in dem, benennt man es aus heutiger Perspektive, „Think Tank“ um Bernhard Wolk in Freiburg. Und ich finde, in unserem Verbandsnamen ist beispiellos fokussiert, worauf es uns von der Kita bis zur Sekundarstufe II ankommt: Bilden und Erziehen. Und zwar ganzheitlich!“

Eine besondere Würdigung ließ Beckmann dem ehemaligen Landesvorsitzenden Emil Huber zukommen: „Er war nicht nur in Baden-Württemberg prägend. Emil Huber war auch einer der Gründerväter des VBE auf Bundesebene“. In die Riege der ehemaligen Landesvorsitzenden reihen sich ebenfalls Anton Peschke, Erich Löffler und Rudolf Karg ein.

Gutes Essen, Revue, Glasperlenspiel und viel Musik

Nachdem pandemiebedingt viele Anlässe ausgefallen sind, freuten sich die Galagäste schließlich auf ein regional-mediterranes Festbuffet, das keine Wünsche offenließ. Endlich wieder bei einem guten Glas Rotwein zusammensitzen! So wurden an diesem Festabend auch viele Begegnungen und Gespräche nachgeholt, die in den letzten zwei Jahren nicht stattfinden konnten.

Abgerundet wurde die Geburtstagsgala durch ein unterhaltsames Abendprogramm mit einer von Moderator Gaedt geleiteten Revue. Einen glanzvollen Höhepunkt setzte dabei die Mosbacher Showtanzgruppe Exotica mit zwei akrobatischen Bühnennummern. Das aus 20 Mitgliedern bestehende Team zeigte eine Show, in der Akrobatik, Turnen und Tanz zu einer kreativen Einheit verschmolzen. Seinen Ausklang fand der rundum gelungene Abend durch ein Konzert der Band Glasperlenspiel und den Plattentellerkünsten zweier Stuttgarter Szenedejays.

Sehen Sie hier einige Impressionen des Abends. Alle Bilder für den VBE – von Fotografin Gaby Höss. Klicken Sie auf die Bilder um Sie in einem größeren Format zu sehen.