Das VBE-Referat Gemeinschaftsschule und der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand trafen sich Anfang Oktober zu einem ersten Gespräch mit der Leiterin des Referates Gemeinschaftsschulen, Frau Kerstin Hösch, im Kultusministerium. Schwerpunkte des Gesprächs waren Themen der Lehrkräfte an Gemeinschaftsschulen wie Einstellung und Besoldung, Coaching, Profilfächer, Netzwerke, digitale Lernplattformen und die gymnasiale Oberstufe an Gemeinschaftsschulen.
Hinsichtlich der Lehrkräfteeinstellung teilte Frau Hösch mit, dass für das Schuljahr 2015/16 erstmals auch im Rahmen des Listeneinstellungsverfahrens Lehrkräfte an Gemeinschaftsschulen eingestellt wurden.
Anja Piontek thematisierte, dass sich der Bereich des verpflichtenden Coachings nicht in der Deputatzuweisung abbilde. Diesbezüglich verwies Frau Hösch auf die unterschiedlichen Möglichkeiten, die die Schulen haben, das Coaching durchzuführen, aber auch auf den sogenannten 20 Stunden-Pool, der den Gemeinschaftsschulen zur Verfügung steht. Nach Auffassung des VBE sind diese Ressourcen nicht ausreichend.
Zum Thema Profilfächer teilte Frau Hösch mit, dass im erstmals wählbaren Profilbereich ab Klassenstufe 8 Musik/Sport/Bildende Kunst die Mehrzahl der Schulen Sport anbietet. Von Stefan Ruppaner wurde angeregt, für die Schülerinnen und Schüler, die den Hauptschulabschluss anstreben, ein Profil Prüfungsvorbereitung alternativ anzubieten, auch um im Profilbereich die gymnasialen Standards halten zu können.
Frau Hösch informierte über das anstehende Elternberatungsverfahren in den Klassen 8 und 9.
Bezüglich A 14 – Beförderungsstellen betonte Frau Hösch, dass gymnasiale Lehrkräfte an Gemeinschaftsschulen weder bevorzugt noch benachteiligt würden. Heike Stober thematisierte die unterschiedliche Besoldung der an Gemeinschaftsschulen tätigen Lehrkräfte und merkte an, auch für Haupt-/Realschul- und Fachlehrkräfte attraktive und ausreichende Beförderungsmöglichkeiten zu schaffen.
Stefan Ruppaner sprach an, dass die seitens der Kultusbehörde erwünschten, neu gebildeten Netzwerke aktuell zu wenig Unterstützung erhielten. Frau Hösch nahm diese Anregung auf und stellte in Aussicht, diese an das Referat Fortbildung weiterzuleiten.
Die digitale Moodle-Plattform wird schrittweise im Laufe dieses Schuljahres zur Verfügung gestellt, informierte Frau Hösch.
Die Referatsleiterin des Kultusministeriums wies auf folgende geplanten Neuerungen besonders hin:
Die Gemeinschaftsschule dürfe in der Oberstufe mit der zweiten Fremdsprache beginnen.
Dabei müsse ein Schulleiter/eine Schulleiterin in einer Gemeinschaftsschule mit Oberstufe keine Lehrkraft mit gymnasialer Lehrbefähigung sein.
Vor der Entscheidung über eine Zustimmung zur Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe an einer Gemeinschaftsschule wird eine regionale Schulentwicklung durchgeführt. Aktuell würden Prognosekriterien zur Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe an Gemeinschaftsschulen erarbeitet. Abiturprüfungen an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen würden an den jeweils gleichen Tagen mit identischen Aufgaben geschrieben.
Stefan Ruppaner (VBE-Landesreferatsleiter Gemeinschaftsschule), Heike Stober (Leiterin VBE-Referat Gemeinschaftsschule Nordbaden), Anja Piontek (Leiterin VBE-Referat Gemeinschaftsschule Südwürttemberg)