Der VBE wünscht einen guten Start in das Schuljahr 2019 / 2020

Die ersten Schultage stehen an und der VBE Baden-Württemberg hofft sehr, dass der Schulstart allen Lehrkräften gut gelingen wird. Einfach wird es den Lehrerinnen und Lehrern nicht gemacht, groß sind die alten und neuen Baustellen, die uns auf dem Weg ins neue Schuljahr 2019 / 2020 begleiten. Vor rund einem Jahr hat der Ministerrat grünes Licht für das Qualitätskonzept für die Schulen im Südwesten gegeben und der Einrichtung des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) sowie des Instituts für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) zugestimmt.

Die Kultusministerin will, Zitat, „eine Kultur des Hinschauens etablieren, um frühzeitig Hinweise auf Verbesserungsbedarfe zu erhalten, sowohl auf der Ebene der Einzelschule als auch für das Gesamtsystem“. In diesem Schuljahr kommen die beiden großen neuen Institute ins Laufen. Werden sie halten, was sie versprechen? In einer der kommenden Magazinausgaben werden wir hierzu ein Interview mit Herrn Dr. Riecke-Baulecke, dem Leiter des ZSL, führen.

Lehrermangel auch im Schuljahr 2019 / 2020

Ein alter und ungeliebter Bekannter ist dagegen der Lehrermangel, der uns weiterhin begleiten wird. Bereits zu Beginn des Jahres veröffentlichte das Kultusministerium erstmals die Zahlen einer eigenen Lehrerbedarfsstudie. Hiernach fehlen dem Land in den nächsten zehn Jahren etwa 10.600 Lehrkräfte. Insbesondere bei den Grundschulen und den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren spitzt sich die Lage weiter zu. Dies erhöht den Druck auf die Lehrerinnen und Lehrer, immer noch mehr leisten zu müssen, um die Personalnot auszugleichen. Mindestens 1.080 zusätzliche Lehrerstellen hat die Kultusministerin nun beantragt. Doch wie viele werden hiervon am Ende der grün-schwarzen Verhandlungen über den Doppeletat für die Jahre 2020/21 noch übrig bleiben? Und wird das reichen, um die Situation wirkungsvoll zu verbessern?

Oder reicht dies, bei steigenden Schülerzahlen, gerade so, um den mehr als unbefriedigenden Status quo zu halten? Bei den Werkrealschulen und den Grundschulen gehen wir mit vielen weiteren Fragezeichen ins neue Schuljahr. Kommen endlich die angekündigten Beförderungsmöglichkeiten von A 12 nach A 13 für alle Lehrkräfte der Werkrealschule, die an dieser fürs Land so wichtigen Schulart arbeiten? Und bei den Grundschulen: Kommt endlich der Ausbau des Studiums, um die beamtenrechtlichen Voraussetzungen für eine Besoldung nach A 13 zu schaffen? Werden die Rektoren kleiner Grundschulen endlich in eine Besoldungsstufe gehoben, die ihrer wertvollen Arbeit entspricht? Und was ist mit den Rektoren großer Schulen – werden die in Aussicht gestellten Verbesserungen bei der Besoldung und Anrechnung umgesetzt?

Liste für das Schuljahr 2019 / 2020 lässt sich fortsetzen

Die Liste ließe sich weiter fortsetzen: Wann kommen etwa die dringend benötigten Entlastungsstunden? Wird der Zunahme an Heterogenität und Abschlüssen an der Realschule Rechnung getragen? Und erhalten die Gemeinschaftsschulen gemäß ihrem Bildungsauftrag genügend Stunden für ihre individualisierende Arbeit? Fragen über Fragen – das neue Schuljahr startet, wie das alte geendet ist. Seien Sie sicher, dass sich der VBE weiterhin für alle diese Themen einsetzen wird. Wir werden nicht lockerlassen, diese Fragen aufs Tableau zu bringen und Antworten zu bekommen, die Sie in Ihrer Arbeit unterstützen werden.