Der VBE zum Equal Pay Day 2015: gerechte Bezahlung der Geschlechter im öffentlichen Dienst ist dringend erforderlich.

VBE Equal Pay Day 2015

Von einer gerechten Bezahlung sind Lehrerinnen und Schulleiterinnen im öffentlichen Dienst immer noch weit entfernt, monieren VBE-Landesvorsitzender Baden Württemberg, Gerhard Brand und Edda Langecker, stellvertretende Bundesvorsitzende der VBE-Bundesfrauenvertretung.

Brand bekräftigt, dass Lehrerinnen häufiger in Teilzeit stehen und häufiger tarifbeschäftigt sind. Die gegenwärtige Blockadehaltung der Arbeitgeber bei den bisherigen drei Verhandlungsrunden gegen eine Entgeltordnung Lehrkräfte trifft deshalb Frauen besonders stark. Der VBE BW fordert von der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), den Konfrontationskurs endlich aufzugeben. Brand weiter: „Wir werden in der kommenden Woche und wenn es sein muss – darüber hinaus, mit weiteren Warnstreiks den Arbeitgebern unmissverständlich klar machen, dass sich Lehrerinnen und Lehrer nicht vorführen lassen. Eine tarifliche Eingruppierung der Lehrkräfte (Stichwort: Paralleltabelle) wäre ein erster wichtiger Schritt, auch das Problem fehlender Gerechtigkeit der Geschlechter bei der Bezahlung zu entschärfen.“

Edda Langecker sagt: „Lehrkräfte an Grundschulen – und das sind überwiegend Frauen – haben die höchste Unterrichtsverpflichtung, stehen aber bei der Bezahlung bedauerlicherweise am unteren Ende. Den Kolleginnen wird nicht nur die Anerkennung auf Gleichwertigkeit ihrer Arbeit verweigert. Der öffentliche Arbeitgeber mutet ihnen eine Bezahlung nach Schuhgröße ihrer Schüler zu. Dieselbe Logik steckt dahinter, wenn Grundschulleiterinnen für ihre Führungsaufgaben keine Leitungszeit und keine Bezahlung erhalten. Der VBE BW dringt darauf, diese Zustände zu überwinden.“ Der Abschluss einer Entgeltordnung für Lehrkräfte sei von besonderer Bedeutung für Frauen, betont die stellvertretende Vorsitzende der VBE-Bundesfrauenvertretung.

„Auch aus diesem Grund werden wir die vierte Verhandlungsrunde in Potsdam ganz genau verfolgen,“ so Brand und Langecker. „Vor diesem Hintergrund wäre der Abschluss einer Entgeltordnung für die tarifbeschäftigten Lehrkräfte der Länder ein wichtiges Signal, in Richtung Geschlechtergerechtigkeit bei der Bezahlung.“


Hintergrund:
Nach der ergebnislosen dritten Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst der Länder wird es eine vierte Runde am 28. März geben. Der dbb, Dachorganisation des VBE, führt gemeinsam mit ver.di die Verhandlungsrunden mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) für die rund 800.000 Arbeitnehmer der Länder (ohne Hessen, das nicht Mitglied der TdL ist).
Der Equal Pay Day findet in Deutschland in diesem Jahr am 20. März statt. Das Datum steht für den Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern. Am 20. März erreichen Frauen das Jahreseinkommen 2014 der Männer.