Enquetekommission „Krisenfeste Gesellschaft“: VBE fordert fraktionsübergreifende Lösungen

„Es ist dringend notwendig, sich über Fraktionsgrenzen und tagespolitische Auseinandersetzungen hinweg mit der Krisenvorsorge und Krisenbewältigung im schulischen Kontext auseinanderzusetzen. Es gilt, unsere Bildungseinrichtungen zukunftsfest aufzustellen, nachhaltige Lösungen für seit Jahren offene Baustellen zu diskutieren und diese Lösungen bestenfalls gemeinsam zu finden“, erklärt der stellvertretende VBE-Landesvorsitzende Dirk Lederle bei seiner Rede im Landtag.

 

„Kann man aus Krisen lernen – eindeutig ja. Muss man aus Krisen lernen – unbedingt!“, leitete Lederle seinen Vortrag ein. Im Rahmen der öffentlichen Anhörung der Enquetekommission „Krisenfeste Gesellschaft“ forderte er die Abgeordneten im Haus des Landtags auf, die größten schulischen Probleme, allen voran den Lehrkräftemangel, gemeinsam und fraktionsübergreifend anzugehen.

Um die Schulen künftig resilienter und krisenfester aufzustellen, stellte er den Landtagsabgeordneten acht Lehren und Thesen aus Corona vor:

  • These 1 – Eine Einbeziehung von Praktikern ist für die Bewältigung von Krisen ein absolutes Muss!
  • These 2 – Informationen müssen gebündelt, strukturiert und vor allem adressatengerecht aufbereitet und kommuniziert werden. Begleitend hierzu sind Unterstützungsangebote zu etablieren. Hierzu braucht es gesicherte Strukturen in der Kultusverwaltung und Schulaufsicht.
  • These 3 – Wer zusätzliche Aufgaben in Schulen gibt (zum Beispiel die Begleitung von Testungen auf ein bestimmtes Virus), muss auch Sorge dafür tragen, die Lehrkräfte hierfür zu qualifizieren.
  • These 4 – Die Corona-Krise hat der Digitalisierung an den Schulen einen positiven Schub gegeben. Damit die Digitalisierung von Nachhaltigkeit geprägt ist, braucht es eine geregelte Anschluss- und Zusatzfinanzierung, aber vor allem eine Professionalisierung der Strukturen an Schulen.
  • These 5 – Bürokratie an Schulen muss reduziert und positive Synergien müssen besser genutzt werden. Das senkt nicht nur die Arbeitsbelastung, sondern schafft auch mehr Akzeptanz.
  • These 6 – Durch Krisen entstandene Defizite bedürfen zusätzlicher Mittel und vor allem Zeit zu deren Bewältigung.
  • These 7 – Zur Koordinierung und Bewältigung von Krisen und deren Folgen brauchen Schulleitungen mehr Zeit und Unterstützung.
  • These 8 – Um die Schulen künftig krisenfester aufzustellen, benötigen sie dringend mehr Unterstützung durch multiprofessionelle Teams bestehend aus Sozialarbeiterinnen, Therapeuten und systemischen Familienhelfern. Multiprofessionelle Teams brauchen je nach Tätigkeit einheitlich qualitative Maßstäbe und eine entsprechende Bezahlung. Lehrkräfte brauchen zur Koordination zeitliche Ressourcen.

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