Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg ist mittlerweile Mitveranstalter des Deutschen Menschenrechtsfilmpreises (DMFP) und aus diesem Grund freuen wir uns bekannt zu geben, dass unser Preisträger 2022 in der Kategorie Bildung nun als didaktisches Webmedium für Unterricht und Bildung erschienen ist. Das Sozialdrama „Hayat springt“ von Miriam Goeze hatte im Dezember letzten Jahres den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis in der Kategorie „Bildung“ gewonnen.
Der Film erzählt von der 9-jährigen Hayat, die mit ihrem Vater in einer Unterkunft für Geflüchtete lebt. Sie liebt es, Spaß mit ihren Freund:innen zu haben – und ist genervt von ihrem Vater, der immer seine Ruhe haben will. „Hayat springt“ ist die Geschichte eines Sommertages, an dem sich Hayat mehr traut, als sich nur heimlich durchs Fenster zu schleichen. In offenen aber gegensätzlichen Bildern zeigt die Regisseurin das ungezwungene Spiel der Kinder und die traurige Stummheit der Erwachsenen, die Tristesse der Unterkunft und die im wahrsten Sinne des Wortes überschäumende Freude am Leben. Der Film bietet Anlässe, Flucht- und Migrationsgeschichten sowie ihre Hintergründe zu erzählen, und damit Kindern den Raum zu geben, Fragen zu stellen. Gleichzeitig zeigt der Film universale Bilder von Kindheit, Kindern und ihrer Sehnsucht nach Familie, Freundschaft und einem ganz „normalen“ Leben.
Das didaktische Webmedium wird ergänzt durch drei weitere Info- und Kurzfilme zum Thema Fluchtschicksale: „Geflüchtete in Deutschland“ (Infofilm, Klasse 3-6, 3:22 Min.), „Geflüchtete in Deutschland“ (Infofilm, Klasse 7-10, 4:05 Min.) und „Fracht“ (Kurzfilm, ab 12 Jahre, 10:08 Min. – der Film war für den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis nominiert) sowie Grafiken und interaktive Arbeitsmaterialien für die Arbeit im Unterricht. Die Erstellung der Materialien hat Prof. Dr. Claudia Lohrenscheit, Professorin für Internationale Soziale Arbeit und Menschenrechte an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg, übernommen.
Das Webmedium des FWU kann über das Medienportal der evangelischen und katholischen Medienzentralen genutzt werden [hier klicken].
Download/Streaming bzw. Einsatz des Materials sind kostenfrei – eine einmalige Registrierung auf dem Portal ist erforderlich. Darüber hinaus ist ein Bezug direkt über das FWU möglich [hier klicken].
Der Veranstalterkreis des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises zeichnet mit dem „Bildungspreis“ regelmäßig Filmproduktionen aus, die sich in besonderer Weise für den Einsatz in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit eignen. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden aus der Gesamtheit aller Einreichungen eines Jahrgangs ermittelt.
Weiterführende Informationen:
Der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis ist ein unabhängiger Medienwettbewerb und wird im Rhythmus von zwei Jahren vergeben. Der Preis und wird aktuell von 20 Organisationen der Zivilgesellschaft gestaltet, finanziert und durchgeführt. Zu den Trägern gehören Organisationen der Menschenrechts-, Bildungs-, Kultur- und Medienarbeit, konfessionell geprägte Organisationen, Gewerkschaften sowie Wohlfahrtsverbände und kommunale Einrichtungen. Sie sind geeint im Ziel der Achtung und Wahrung der Menschenrechte. Zudem unterstützen Verbände und Einzelpersonen den Filmwettbewerb.