Der Hauptvorstand, eines der wichtigsten Gremien des VBE, tagte turnusgemäß am 6. Februar in Pforzheim. Die Sitzungen sind nicht öffentlich. In der Regel findet dieses Ereignis halbjährlich beziehungsweise mindestens ein Mal im Jahr statt. Zur Sitzung des Hauptvorstands waren auch die Kreisvorsitzenden geladen, die von der Verbandsleitung, den Landesbezirken und den verschiedenen Referaten über aktuelle Entwicklungen informiert wurden.
Der Landesvorsitzende, Gerhard Brand, berichtete dem Gremium dabei zunächst von den Aktivitäten der Verbandsleitung. Herr Brand ging dabei insbesondere auf die Besoldung von Schulleitern an kleinen Grundschulen, die Diskussion um den Rechtschreibunterricht an der Grundschule und den Plan, Englisch in der Grundschule erst ab der 3. Klasse unterrichten zu lassen.
Insbesondere über den letzten Punkt wurde innerhalb des Gremiums konstruktiv debattiert. Die Anwesenden sprachen sich mehrheitlich dafür aus – forderten aber, dass Englisch dann mit mehr Fachlichkeit betrieben werden müsse und dass die frei werdenden Stunden im Grundschulsystem bleiben müssen. Weitere Themen waren die hohe Arbeitsbelastung bei Grundschullehrkräften, die Weiterqualifizierung von Werkrealschullehrkräften, die mittlerweile an Realschulen unterrichten sowie Entwicklungen in der Lehrerausbildung, über welche die stellvertretende Landesvorsitzende Nicola Heckner referierte.
Nach einer kommunikativen Mittagspause konnte der stellvertretende Landesvorsitzende Ottmar Winzer Erfreuliches von den Personalratsklageverfahren berichten. Hier konnte der VBE alle Verfahren unter seiner Ägide gewinnen. Dem Hauptvorstand wurden anschließend noch die beiden neuen Mitarbeiter in der Geschäftsstelle, Frau Mirjam Dapp (Referentin für Fortbildungen und Medien) sowie Herr Benedikt Reinhard (Pressereferent) vorgestellt. Die gelungene Sitzung beendete Michael Gostovic-Storz (Leiter Kommunikation / Marketing) unter TOP 13 Corporate Identity, mit der Ankündigung eines VBE-Kommunikations-Kits, das es den Gliederungen künftiger einfacher machen wird, einheitliche VBE-Materialien zu erstellen, um den VBE noch eindrucksvoller zu repräsentieren.
Nach Beendigung des Hauptvorstandes folgte ein öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Thorsten Bohl (Universität Tübingen), der die WissGem-Studie vorstellte. Hierbei handelt es sich um eine Studie im Auftrag des Kultusministeriums Baden-Württemberg um den Transformationsprozess durch die Einführung der Gemeinschaftsschule wissenschaftlich zu begleiten.
In seinem Vortrag stellte Prof. Bohl deshalb zunächst heraus, dass es sich bei der WissGem-Studie um Schulbegleitforschung handelt. Das bedeutet, dass in der Studie – im Gegensatz zur PISA-Studie – Entwicklungsprozesse analysiert wurden. So hat das Team um Prof. Dr. Bohl im Rahmen seiner Untersuchung zehn Gemeinschaftsschulen begleitet und dabei nicht nur ca. 10.000 Fragebögen von Schülern, Eltern und Lehrern ausgewertet, sondern auch rund 2.000 Aufgaben von Schülerinnen und Schülern analysiert.
Bei den Ergebnissen der Studie trat die große Bedeutung der Lehrkräfte deutlich hervor. Die Arbeit an Gemeinschaftsschulen erfordert eine verstärkte Kooperation zwischen den Lehrkräften und einen gelingenden Umgang mit Heterogenität und den Herausforderungen durch die Inklusion. Es wirkt sich dabei insbesondere positiv auf die Arbeit der Lehrkräfte aus, wenn sie von der Schulleitung durch eine klare Führung und Strukturierung unterstützt werden sowie interne und externe Fortbildungen erhalten.
Sehen Sie hier einige Impressionen des Tages, alle Bilder von Michael Gomolzig, VBE-Pressesprecher.