Die Bundesregierung plant, die zentralen Rahmenbedingungen der Arbeit von Verlagen grundlegend zu ändern. Aus diesem Grund haben sich im Januar 2017 mehrere Verlage zusammengetan und die Initiative „Publikationsfreiheit für bessere Bildung“ gestartet, um auf den hohen Wert von Bildungs- und Wissenschaftsmedien hinzuweisen. Der VBE Baden-Württemberg unterstützt die Initiative und setzt sich für die Vielfalt und Qualität der Bildungs- und Wissenschaftsmedien ein.
Eine moderne, pluralistische und demokratische Gesellschaft ist auf den freien Austausch von Wissen, Meinungen und Ideen angewiesen. Damit dieser Austausch auch stattfinden kann, müssen Autorinnen und Autoren frei entscheiden können, wo und wie sie ihre Inhalte publizieren. Unabdingbar ist dafür eine große Vielfalt unabhängiger Verlagsangebote. Für die Aufrechterhaltung dieses Angebots kämpft die Initiative Publikationsfreiheit.
Initiative Publikationsfreiheit
Mit dem neuen Gesetzesvorhaben der Bundesregierung werden aber zentrale Rahmenbedingungen publizistischer Arbeit in Frage gestellt. Wissenschafts- und Bildungsverlage stehen für eine professionelle Arbeit im Bereich der Schul- und Forschungsliteratur. Sie garantieren qualitativ hochwertige Bildungsmedien, die auch für die Arbeit von Lehrerinnen und Lehrer unabdingbar sind.
Wenn Bildungsmedien für Schule und Hochschule uneingeschränkt analog oder digital vervielfältigt werden können, werden Verlage ihrer Absatzmöglichkeiten beraubt und der Markt für diese Produkte bricht zusammen. Somit nimmt der Gesetzesentwurf in Kauf, die bestehende Infrastruktur erheblich zu beeinträchtigen, ohne sicherstellen zu können, dass qualitätshaltige und professionelle Alternativen bereitstehen. Deshalb setzt sich die Initiative Publikationsfreiheit dafür ein, Bildungs- und Forschungsmedien nicht vom Urheberrecht auszunehmen.
VBE unterstützt Bereichsausnahme für Bildungsmedien
Lehrerinnen und Lehrer benötigen aber professionell erstellte Materialien für die eigene professionelle Unterrichtsgestaltung sowie zur eigenen Fort- und Weiterbildung. Auch für Lehrerinnen und Lehrer ist die Aufrechterhaltung der Publikationsfreiheit deshalb ein wesentlicher Aspekt für ihre tägliche Arbeit. Aus diesem Grund unterstützt der VBE insbesondere eine Bereichsausnahme für Bildungsmedien.
Aktuell sieht der Gesetzesentwurf nämlich vor, dass bis zu 15% eines veröffentlichten Werkes zu nicht-kommerziellen Zwecken vervielfältigt werden darf. Um weiterhin die Qualität der Schulbücher aufrecht erhalten zu können und einen Zusammenbruch des Schulbuchmarktes zu verhindern, möchte die Initiative Publikationsfreiheit eine Bereichsausnahme für Bildungsmedien durchsetzen. In diesem Bereich ist statt der generellen Regelung beabsichtigt, mit den Bundesländern eine für beide Seiten vorteilhafte Vereinbarung zu treffen.
Der VBE Baden-Württemberg stellt sich hinter die Initiative zur Erhaltung einer pluralistischen Verlagslandschaft. Wenn Sie die Initiative ebenfalls unterstützen möchten, können Sie das unter www.publikationsfreiheit.de tun.