VBE zum Weltlehrertag 2020: Leistung von Lehrkräften honorieren

Der Weltlehrertag am 5. Oktober steht dieses Jahr unter dem Motto: „Lehrkräfte übernehmen in der Krise Verantwortung. Sie gestalten die Bildung für die Zukunft.“ Er wird von der Bildungsinternationalen (BI), der internationalen Dachorganisation des VBE, ausgerufen und aufgrund der Corona-Pandemie als ein 24-stündiger Livestream mit einer breit angelegten Kampagne rund um den Globus inszeniert: https://www.5oct.org/

Zu den Sprecherinnen und Sprechern gehören Bundesbildungsministerin Anja Karliczek und KMK-Präsidentin Stefanie Hubig. Online-Moderatoren führen ein globales Publikum durch die Zeitzonen, um einen einzigartigen Einblick in die Vielfalt des Lehrberufs zu geben. Alle Veranstaltungen sind virtuell und interaktiv – über die sozialen Kanäle von BI (Facebook, YouTube, Twitter und weitere) können Sie sich aktiv beteiligen, mit Lehrkräften auf der ganzen Welt austauschen und Ihre Erfahrungen mit einer globalen Öffentlichkeit teilen.

Der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand unterstreicht zum Weltlehrertag das herausragende Engagement der Lehrkräfte in der Corona-Krise und fordert mehr Unterstützung von der Politik: „Weltweit halten Lehrerinnen und Lehrer mit ihrem unermüdlichen Einsatz den Schulbetrieb am Laufen und leisten einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag, um die Krise zu bewältigen. Sie arbeiten bis zur Belastungsgrenze, entwickeln neue Formen des Unterrichtens und werden Situationen ausgesetzt, in denen die Gesundheitsrisiken unklar sind. Es ist nun an der Politik, die Lehrkräfte auch wieder zu entlasten und ihr außerordentliches Engagement zu würdigen.“

„Das größte strukturelle Problem ist und bleibt der Lehrermangel“

„Vom Kultusministerium erwarten wir uns zum Weltlehrertag ein klares Signal an die Lehrerschaft und konkrete Unterstützungsangebote. Grundschullehrkräfte dürfen beim Gesundheitsschutz nicht länger als Lehrkräfte zweiter Klasse behandelt werden. Sie sind wie alle anderen Lehrkräfte auch mit Schutzmasken auszustatten. Gestaffelte Unterrichtszeiten, Kohortenprinzip und verpflichtende Pausenaufsicht führen dazu, dass viele Lehrkräfte keine eigenen Pausen mehr haben. Der Dienstherr steht hier in der Pflicht, für Ausgleich und Entlastung zu sorgen“, fordert der VBE-Landesvorsitzende.

Und weiter: „Das größte strukturelle Problem ist und bleibt der Lehrermangel. Wir hoffen inständig, dass die Politik die Corona-Krise zum Anlass für einen Kurswechsel nimmt. Die Krise verdeutlicht uns mehr denn je, dass es einer massiven Aufstockung der Krankheitsreserve und mittel- bis langfristig einer Lehrerversorgung von 110 Prozent bedarf. Um dem Bewerbermangel zu begegnen sind außerdem die Arbeitsbedingungen deutlich zu verbessern.  Sommerarbeitslosigkeit, die Anstellung in befristeten Arbeitsverhältnissen und die schlechtere Eingruppierung von Grundschullehrkräften sind das genaue Gegenteil davon!“

Hintergrundinfo

Der Weltlehrertag wird seit 1994 jährlich am 5. Oktober gefeiert. Die UNESCO, die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die Bildungsinternationale (BI) haben ihn ins Leben gerufen. Der 5. Oktober ist für die internationale Bildungsbewegung ein herausragendes Datum: 1964 haben UNESCO und ILO die „Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer“ angenommen. Damit war es zum ersten Mal gelungen, in einem internationalen Konsens den Status des Lehrberufs in der Gesellschaft und die Verpflichtung der Politik zur Sicherung ausreichender Arbeits- und Lebensbedingungen für Pädagoginnen und Pädagogen festzuschreiben.

Die BI ist der internationale Dachverband von rund 400 Bildungsgewerkschaften aus 170 Ländern. Sie vertritt weltweit fast 30 Millionen im Bildungswesen Beschäftigte. Der VBE ist Gründungsmitglied der BI.