VBE zur Pisa-Auswertung: Lehrkräfte sorgen für sehr gute Ergebnisse bei Schülern

Gerhard Brand, Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Landesverband Baden-Württemberg, zeigt sich äußerst erfreut über das sehr gute Ergebnis bei der neuen Auswertung der Pisa-Studie von 2015. „Es sind vor allem die Lehrkräfte, die für die guten Ergebnisse bei den Schülern gesorgt haben“, sagte er am 22.11.2017 in Stuttgart. „Es sind die Lehrkräfte die mit ihrem Herzblut, mit den richtigen Anreizen im Unterricht die Schülerinnen und Schüler zu diesen Ergebnissen geführt haben“, betonte er ausdrücklich.

Erfreulich ist, dass es nach den vielen zurückhaltenden Schlagzeilen der IQB-Studie nun auch wieder positive Testergebnisse gebe. Die neuerliche Auswertung der Pisa-Studie führte zu Tage, dass deutsche Schüler gute Teamarbeiter sind. Unsere Schüler erbringen beim gemeinschatflichen Lösen komplexer Probleme gute Leistungen. Damit liegen die 15-Jährigen deutlich über dem OECD-Durchschnitt – allerdings auch ein gutes Stück hinter den Besten, den Schülern aus Japan. Es wurde ebenfalls aufgezeigt, dass Mädchen klar besser in diesem Test abgeschnitten haben als Jungen. Mädchen hätten fast ein Schuljahr Vorsprung vor Jungen.

Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann, derzeit amtierende Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), zeigte sich ebenfalls erfreut über die Studie. Sie äußerte sich, dass die Auswertung zeige, dass die Schülerinnen und Schüler in Deutschland gut gemeinsam Probleme lösen können und teamfähig sind. Die Schul-Leistungen seien im internationalen Vergleich „erfreulich und mehr als konkurrenzfähig“. Das ist sehr ermutigend, denn „Kooperation und Teamfähigkeit“ seien künftig zentrale Fähigkeiten.

Der Pisa-Chefkoordinator der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Andreas Schleicher, sprach von einem „sehr guten Ergebnis“. Konkret liegt Deutschland bei der Sozialkompetenz (komplexe Probleme im Team lösen) zwischen dem 10. und 14. Platz von gut 50 Bildungssystemen. Festzuhalten bleibt aber auch, dass es 20 Prozent der Neuntklässler in Deutschland schwer fällt, Probleme in der Gruppe zu lösen.

Ebenfalls herausgefunden wurden interessante länderspezifische Unterschiede, nämlich dass einheimische Schüler bessere Teamleistungen erzielen, wenn sie eine Schule mit hohem Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund besuchen. Des Weiteren, war auffällig, dass Sport treibende Kinder bessere Gruppenfähigkeiten haben als die Unsportlichen.

Pisa-Koordinator Schleicher weist auch auf wichtigen Anreize im Unterricht hin. Wo mehr Raum zum Austausch gegeben werde – etwa durch Gruppenexperimente in den naturwissenschaftlichen Fächern – da seien die Ergebnisse besser.